Die Wiederkehr der Sklaven. Sklaverei und Abhängigkeit im Vorderen Orient und auf dem indischen Subkontinent

Die Wiederkehr der Sklaven. Sklaverei und Abhängigkeit im Vorderen Orient und auf dem indischen Subkontinent

Organizer
Akademie der Wissenschaften und der Literatur - Mainz in Kooperation mit der Universität Hamburg
Venue
Plenarsaal, Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Geschwister-Scholl-Str. 2, 55131 Mainz
Location
Mainz
Country
Germany
From - Until
07.11.2018 - 08.11.2018
Deadline
31.10.2018
Website
By
Saskia Krahl, Öffentlichkeitsarbeit, Akademie der Wissenschaften und der Literatur

Die Sklaverei, die mit dem amerikanischen Bürgerkrieg und in der Folge des Mahdi-Aufstandes im Sudan in den 1880ern welthistorisch weitgehend gebannt zu sein schien, hat in den letzten Jahren eine unangenehme Aktualität erfahren: Der Islamische Staat und Boko Haram propagieren die Sklaverei offen als Teil ihrer islamischen Identität. Mauretanien gilt als das Land mit der höchsten Quote an Sklaven in der Welt. In Libyen fanden im November 2017 Sklavenauktionen von Migranten aus dem subsaharischen-Afrika statt. Ähnlich, was die Bestimmung über den Menschen jenseits seiner Arbeitsleistung anbelangt, sind Formen der Migration in die Golfländer. Die Arbeitsbedingungen in den ›Labor Camps‹ zur Vorbereitung der Fußballweltmeisterschaft in Qatar werden vom Global Slavery Index als Sklaverei angesprochen. Das Sponsorsystem in arabischen Golfsaaten (kafala), generationenübergreifende ›Bonded Labour‹ oder die moderne Schuldknechtschaft in Indien tragen Züge, die der Sklaverei vergleichbar sind. Spätestens im frühen 21. Jahrhundert werden Formen der Sklaverei also wieder hochaktuell.
Die Geschichte der Sklaverei, des Menschen als Eigentum oder sein Besitz durch Gewalt und Ausbeutung, ist global und war niemals auf die klassische Antike und den transatlantischen Menschenhandel beschränkt. Das Symposium nimmt zwei Großregionen, die historisch vielfältige Verbindungen miteinander haben, in den Blick: den Vorderen Orient und den indischen Subkontinent. Es wird diskutiert, welche historischen Ursprünge Strukturen der Sklaverei in diesen Regionen haben und wie diese bis heute nachwirken.
Damit schließt das Symposium mit seinen Fragestellungen an das seit 60 Jahren laufende, inzwischen abgeschlossene Projekt ›Forschungen zur antiken Sklaverei‹ der Akademie der Wissenschaft und der Literatur | Mainz an.
Die Teilnahme ist kostenlos. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Zur besseren Planung bitten wir Sie um Anmeldung möglichst bis zum 31. Oktober 2018 an praesidialbuero@adwmainz.de.

Programm

Mittwoch, 7. November 2018

13.00 h Stefan Heidemann: Begrüßung und thematische Einführung
14.00 h Stella Freitag: Moderne Sklaverei – Konzept, globales Ausmaß und Brennpunkte
14.45 h Stephan Conermann: Sklaverei im Mamlukenreich (1250–1517)
Kaffeepause
16.00 h Sabine Damir-Geilsdorf: Formen neuer Sklaverei? Kafala, Schuld­ knechtschaft und ›Human Trafficking‹ in den arabischen Golfstaaten
16.45 h Rüdiger Lohlker: Sklaverei als Ausdruck der Apokalypse – Das Beispiel Islamischer Staat Anschließend Empfang

Donnerstag, 8. November 2018

9.30 h Michael Jursa: Formen abhängiger Arbeit im Alten Orient in der Eisenzeit
10.15 h Annette Schmiedchen: Sklaverei im vormodernen Indien
Kaffeepause
11.30 h Jakob Rösel: ›Bonded Labour‹ – Formen der Schuld­knechtschaft, Armut und ökonomischen
Abhängigkeit in der kolonialen und post­ kolonialen Entwicklung Indiens
Mittagspause
13.30 h Öffentliche Podiumsdiskussion Sklaverei – Historische Wurzeln und Perspektive: Europa, Vorderer Orient und der indische Subkontinent Diskussionsleitung: Stefan Heidemann

Contact (announcement)

Saskia Krahl

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz
Geschwister-Scholl-Str. 2
55131 Mainz

saskia.krahl@adwmainz.de


Editors Information
Published on
20.09.2018
Author(s)
Contributor
Classification
Temporal Classification
Regional Classification
Additional Informations
Country Event
Language(s) of event
German
Language of announcement