Themenportal „Europäische Geschichte“ (18.-21. Jh.): Newsletter 05/2017

By
Siegrist, Hannes - Universität Leipzig

Themenportal Europäische Geschichte

Liebe Leserinnen und Leser von H-Soz-Kult,

nachfolgend finden Sie eine Aufstellung der zuletzt neu ins Themenportal Europäische Geschichte eingestellten Artikel, Essays, Materialen und Quellenauszüge.

Essay/Artikel:

Chiara Bonfiglioli: A Working Day that has no End: The Double Burden in Socialist Yugoslavia.
Abstract:
The film Od 3 do 22 [From 3 am to 10 pm] was made by Croatian director Krešimir Golik in 1966, and is considered a classic of documentary film in the former Yugoslav region.[2] The 1960s were a time of intellectual opening in Yugoslavia, and a new movement of film authors, known as the Yugoslav Black Wave, started to explore everyday societal problems and marginal subjects. The film portrays a day in the life of Smilja Glavaš, a 22 years old female factory worker, married with a small child, who lives in a suburb of Zagreb and is employed in the Pobjeda [Victory] textile factory in the city. The movie is an excellent historical source for understanding women’s difficulties in combining productive and reproductive labour in socialist Yugoslavia, as well as serving as a general example of a working woman’s double burden inside and outside the home.
The black and white movie, which lasts 13:42 minutes, follows the protagonist in her daily activities. The young worker wakes up at 3 am, lightens up the wooden stove, and prepares a breakfast of hot milk and bread for her husband and baby boy, who she feeds while she eats. She and her husband then leave the home to work, while the toddler remains in his bed, locked inside the little wooden house. After crossing the muddy road that leads to the house, Smilja proceeds to her work by bus, while her husband goes to work on his bike. At around 5 am, she then switches to another tram to reach her destination, and rapidly does some grocery shopping at the local market before entering the factory. ….
In: Themenportal Europäische Geschichte, 2017, <http://www.europa.clio-online.de/essay/id/artikel-4168>.

Stefan Rohdewald: Kyrill und Method: Religiöse Erinnerungsfiguren im östlichen Europa zwischen (Trans)Nationalität und Religion.
Abstract:
Das Verhältnis von Religion und Entwürfen kollektiver Identität und Modernität ist in den vergangenen Jahren von der Forschung zunehmend intensiver untersucht worden. Als zentral erwiesen sich dabei nicht nur Fragen nach dem Wandel von im Mittelalter und in der Frühneuzeit hergestellten Verehrungskontexten während der Entstehung nationaler Rückblicke und die Gegenwart konstituierender Erwartungshorizonte im 19. Jahrhundert. Religiöse lieux de mémoire sind nicht nur an sich von Interesse oder bei der Einordnung lokaler Aspekte nationaler Diskurse: Von Bedeutung ist vielmehr die Rolle, die ihnen bei der Ausgestaltung zentraler Bereiche nationaler Identitätsdiskurse zukam. Als Kristallisationspunkte nationaler Narrative dienten im 19. Jahrhundert nicht nur weltliche Helden und Mythen, sondern auch und nicht selten an vorderster Front religiöse Erzählfiguren. Wurden diese im 19. Jahrhundert zumeist in überwiegend säkulare nationale Entwürfe eingeschrieben sowie in der Folge selbst säkularisiert, verwendete man sie im 20. Jahrhundert vermehrt zur Sakralisierung nationaler Kontexte. Spätestens in diesen Zusammenhängen kam ihnen in der Regel eine Hauptrolle zu.
Die Verehrung Kyrills und Methods kann den Verlauf der Entwicklung von Identitätsentwürfen für imaginierte nationale Gemeinschaften mithilfe religiöser Mittel nicht nur exemplifizieren, sondern sie spielte in diesem Vorgang in vielen Fällen selbst eine führende Rolle: Der Verweis auf Kyrill und Method diente auch im ukrainischen Zusammenhang seit dem 19. Jahrhundert ganz im Kontext der gesamteuropäischen Entwicklung zur Legimitation identitätspolitischer Positionen lange Zeit nur weniger selbsternannter engagierter Wortführer. ….
In: Themenportal Europäische Geschichte, 2017, <http://www.europa.clio-online.de/essay/id/artikel-4167>.

Material/Quellenauszug:

Andrij Šestakov: Das ukrainische Salz des Slawentums. Der 24. April – Tag der apostelgleichen heiligen Kyrill und Method (24. Mai 2005). In: Themenportal Europäische Geschichte, 2017, <http://www.europa.clio-online.de/quelle/id/artikel-4169>.

Das Themenportal Europäische Geschichte veröffentlicht seit 2006 unter der Adresse <http://www.europa.clio-online.de> Materialien (Textdokumente, Statistiken, Bilder und Karten), Darstellungen und Debatten zur Geschichte Europas und der Europäer/innen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Nutzerinnen und Nutzer, die gerne mit eigenen Beiträgen mitwirken möchten, werden um Vorschläge gebeten. Schreiben Sie bitte an die Redaktion <clio.europa-redaktion@geschichte.hu-berlin.de>. Über die Auswahl und Annahme von Beiträgen entscheidet das Herausgeberkollegium aufgrund eines unkomplizierten Evaluationsverfahrens. Weitere Informationen zur Zielstellung und Konzeption des Projektes finden Sie auf den Webseiten des Projektes.

Im Namen der Herausgeberinnen und Herausgeber des Themenportals wünschen ich Ihnen erfolgreiche wie auch erholsame Semesterferien.

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Hannes Siegrist (Leipzig), Sprecher des Herausgeberkollegiums

Prof. Dr. Martin Baumeister (Rom) – Prof. Dr. Ewald Frie (Tübingen) – Prof. Dr. Madeleine Herren (Basel) – Prof. Dr. Rüdiger Hohls (Berlin) – Prof. Dr. Konrad Jarausch (Berlin, Chapel Hill) – Prof. Dr. Hartmut Kaelble (Berlin) – Prof. Dr. Maren Möhring (Leipzig) – Prof. Dr. Gabriele Metzler (Berlin) – Prof. Dr. Matthias Middell (Leipzig) – Prof. Dr. Alexander Nützenadel (Berlin) – Prof. Dr. Louis Pahlow (Frankfurt/Main) – Prof Dr. Iris Schröder (Erfurt) – Prof. Dr. Stefan Troebst (Leipzig) – Prof. Dr. Jakob Vogel (Paris) – Prof. Dr. Claudia Weber (Frankfurt/Oder) – Prof. Dr. Michael Wildt (Berlin)

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Published on
28.05.2017
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