Neue Perspektiven auf die deutsch-russische Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts im globalen Kontext. DRGK-Nachwuchsworkshop

Neue Perspektiven auf die deutsch-russische Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts im globalen Kontext. DRGK-Nachwuchsworkshop

Organizer
Gemeinsame Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen (DRGK), Tanja Penter (Universität Heidelberg), Alexander Vatlin (MGU Moskau)
Venue
Internationales Wissenschaftsforum Heidelberg, Hauptstraße 242, 69117 Heidelberg
Location
Heidelberg
Country
Germany
From - Until
29.10.2017 - 02.11.2017
Website
By
Söhner, Jasmin

Die Gemeinsame Kommission für die Erforschung der jüngeren Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen (DRGK) wurde 1997 mit dem Ziel eingerichtet, zur Entwicklung der Verbindungen zwischen deutschen und russischen Historikern beizutragen und die Erforschung der deutsch-russischen bzw. deutsch-sowjetischen Geschichte im 20. Jahrhundert zu fördern. Sie besteht aus je neun deutschen und russischen Wissenschaftlern sowie je drei leitenden Vertretern der beiderseitigen Archivverwaltungen. Die im Rahmen der DRGK realisierten Projekte werden aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert.

Die Historikerkommission möchte sich in der Zukunft verstärkt für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses einsetzen. Auf einer ersten Nachwuchstagung der DRGK an der Universität Heidelberg von 29. Oktober bis 2. November 2017 werden 20 russische und deutsche Doktoranden und Postdocs gemeinsam mit weiteren eingeladenen Wissenschaftlern und Kommissionsmitgliedern ihre aktuellen Forschungsprojekte zu Themen der „deutsch-russischen Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts im globalen Kontext“ diskutieren.

Dabei sollen nicht nur neue Impulse für das allgemeine Forschungsinteresse an Fragestellungen und Perspektiven einer deutsch-russischen Beziehungsgeschichte gesetzt werden, sondern es soll auch diskutiert werden, welche neueren methodischen Ansätze und Perspektiven dabei fruchtbar gemacht werden können.

Die Vorträge finden zumeist in russischer Sprache statt.

Programm

Sonntag, 29. Oktober 2017

Begrüßung durch die Organisatoren (16.30-17.00):
Tanja Penter (Universität Heidelberg), Alexander Vatlin (MGU Moskau)

Einführungsvortrag (17.00-18.30):
Andreas Hilger (DHI-Moskau, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg), Deutsch-russische Geschichte und Globalgeschichte

Montag, 30. Oktober 2017

1. Panel (9.00-10.30): Wissenschaftsgeschichte
Moderation: Alexander Vatlin
Margarita Kolesnikova (Universität Jena), Wissenschaftstransfer und Politik. Jenaer Wissenschaftler und die Russische Akademie der Wissenschaften
Nadezda Fichtner (Universität Kassel), Der Althistoriker Michail Rostovtzeff: Wissenschaft und Politik im vorrevolutionären und bolschewistischen Russland (1890-1918)

2. Panel (11.00-12.30): Stereotype Bilder im langen 19. Jahrhundert
Moderation: Tanja Penter
Lilija Wedel (Universität Göttingen), Werbung russischer und deutscher Produkte und Dienstleistungen in der russländischen Öffentlichkeit: 1870 – 1914
Oleksiy Salivon (Universität Stuttgart), The anti-Semite stereotypes in cartoons, pamphlets and literature in Germany and in Russia in XIX and early XX century

3. Panel (14.00-15.30): Konfrontationen, Loyalitäten und Identitäten im 1. Weltkrieg
Moderation: Nikolaus Katzer (DHI-Moskau)
Igor Barinov (IMEMO Moskau), Kaiserliche russische Offiziere deutschbaltischer Herkunft 1914-18: zwischen zwei Identitäten
Leontij Lannik (Universität Saratov), Deutschland in der Konfrontation an der Ostfront nach Abschluss des Brester Friedens

4. Panel (16.00-17.30): Kulturelle Rezeptionen und Transfers in der Zwischenkriegszeit
Moderation: Nikolaus Katzer
Oksana Maistat (HU Berlin), Jenseits der Montage: die Begrifflichkeit des sowjetischen Filmdiskurses in den 1920er Jahren
Nataliya Kopcha (Universität Freiburg/RGGU Moskau), Politische Dostoevskij-Rezeption in Deutschland: Arthur Moeller van den Bruck und Hans Schwarz

Dienstag, 31. Oktober 2017

5. Panel (9.00-11.00): Terror, Alltag und Kultur unter Deutscher Besatzung im Zweiten Weltkrieg
Moderation: Jörg Morré (Deutsch-Russisches Museum Karlshorst)
Marija Kirpičnikova (Staatliches Museum Gatčina), Die Besonderheiten des Kulturlebens in einer okkupierten Sadt in den Jahren 1941-1944 und die Interaktion der lokalen Bevölkerung mit den „neuen Machthabern“ (am Beispiel der Stadt Gatčina/Oblast Leningrad)
Stanislav Aristov (Moskauer Energetisches Institut), Das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager in den besetzten sowjetischen Gebieten
Yuliya von Saal (IfZ München), Sowjetische Kriegskindheiten: Kriegskinder unter deutscher Besatzung und im Spätstalinismus in Belarus 1941-1944-1953

6. Panel (11.30-13.00): Die Verfolgung von NS- und Kriegsverbrechern in der Sowjetunion
Moderation: Tanja Penter
Wolfgang Schneider (Universität Heidelberg), Sowjetische Kollaborationsprozesse gegen Judenräte und Ghettopolizisten 1943-1989
Dmitrij Astaškin (Universität Velikij Novgorod), Sowjetische Gerichtsprozesse gegen Kriegsverbrecher (1949-1991): Ziele, Funktionen und Effekte der Auswahlmediatisierung

7. Panel (14.30-16.00): Diktatur im Kino
Moderation: Beate Fieseler (Universität Düsseldorf)
Kristina Filenko (Universität Novokusnezk), Das Kino des Dritten Reiches als Mittel der nationalsozialistischen Propaganda (1933-1945)
Kristina Tanis (EUSPB St. Petersburg), Beutekino in der UdSSR (1940er-1950er Jahre): Geschichte, Ideologie, Rezeption

8. Panel (16.30-18.00): Erfahrungstransfers und visuelle Regime: Sowjetische Besatzungspolitik in Deutschland
Moderation: Alexander Vatlin
Alexey Tikhomirov (Universität Frankfurt am Main), Making the Occupation's Visual Regime and the Defeated Nation's Emotional Responses: The Case of East Germany after the Second World War
Roman Boldyrev (Universität Archangelsk), Die sowjetische Besatzungspolitik in Deutschland, 1945-1949: Der Transfer der sowjetischen Erfahrung und ihre Grenzen

Mittwoch, 1. November 2017

9. Panel (9.00-11.00): Verflechtungsgeschichten im Kalten Krieg
Moderation: Jörg Morré
Alexander Friedman (Universität Saarbrücken), Das Großherzogtum Luxemburg, die Sowjetunion und die DDR im Kalten Krieg
Irina Parkhomenko (Universität Bochum), NTS: Die Opposition gegen das Sowjetregime 1956 – 1991
Aleksej Sorokin (Universität Omsk), Sowjetunionbilder Konrad Adenauers und Willy Brandts

Schlußdiskussion und Ausblick (11.30-12.30):
Tanja Penter, Alexander Vatlin

Contact (announcement)

Jasmin Söhner M.A.,
Professur für Osteuropäische Geschichte,
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
jasmin.soehner@zegk.uni-heidelberg.de.


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Published on
18.10.2017
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German
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