Unter dem Titel „Leben mit dem ,Großen Krieg‘. Der Erste Weltkrieg in globaler Perspektive“ veranstaltete das Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgenforschung eine internationale Konferenz, die vom 12. bis 14. September 2013 in Krems an der Donau stattfand. Laut dem Call for Papers setzten die Veranstalter drei thematische Schwerpunkte, die sich auch im Tagungsprogramm widerspiegelten: Die Beiträge sollten längerfristige Entwicklungslinien betonen und eine vergleichende (Länder-) Perspektive zum Ersten Weltkrieg als globalen Krieg, unter Berücksichtigung einer transnationalen und -kulturellen Analyse, einnehmen sowie sich zur Herausarbeitung des Gegensatzes von „Jubel und Elend“ eignen.
Die globale Perspektive des Ersten Weltkriegs stellte DANIEL MARC SEGESSER (Bern) in der Opening Keynote zur Diskussion. Dabei beschrieb er diesen nicht als den ersten weltumspannenden Krieg, wies allerdings darauf hin, dass sich in jenem zum ersten Mal außereuropäische Kräfte eigenständig an einem innereuropäischen Konflikt beteiligten. Elemente des totalen Krieges, wie die restlose Mobilisierung zur Verfügung stehender Ressourcen, die absolute Kontrolle von Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur und die Radikalisierung der Kriegsziele sowie die Entgrenzung der Gewalt, seien zudem nicht nur in Europa sondern auch in nicht-europäischen Räumen zu beobachten gewesen. Er argumentierte, dass jene Aspekte mögliche Analysefaktoren für eine weitere Erforschung der Widersprüchlichkeiten des „Großen Krieges“ seien, in dem eine Gleichzeitigkeit von „Jubel und Elend“ zu beobachten sei.
Im Aufbrechen der herkömmlichen Periodisierung des Weltkrieges (1914–1918) sah der Veranstalter einen wesentlichen Schwerpunkt. CHRISTIAN ORTNER (Wien) weitete hier den Blick auf die Vorkriegsjahre aus, indem er die Überlegungen der Generalstäbe Frankreichs, Deutschlands, Österreich-Ungarns sowie Russlands gegenüberstellte und dabei nicht nur die Unterschiedlichkeit der erwarteten Kriegsszenarien zeigte sondern deutlich machte, wie eigenständig, ohne Rücksicht auf den Bündnispartner, Kriegspläne entworfen (und später zum Teil ausgeführt) worden seien.
In seinem Beitrag zu den Kriegserfahrungen von k.u.k. Soldaten an der Ostfront unterstrich WOLFRAM DORNIK (Graz), dass die zeitliche Begrenzung 1914–1918 für die Ereignisse an der Ostfront ungeeignet sei, da sich die Gewaltspirale zwischen wechselnden Kombattantengruppen bis 1922 weitergedreht habe. Er argumentierte, dass der Front im Osten eine Signatur fehle, da nicht nur Bewegungs- und Stellungskrieg sondern auch Kampf- und Nichtkampfphasen stetig gewechselt hätten, in denen die Soldaten nicht nur als Kämpfer sondern besonders auch als Verwalter und Kulturträger aufgetreten seien. Dies führte dazu, dass die Front aus österreichisch-ungarischer Perspektive „friedlich“ erinnert worden sei. In jenen Ambivalenzen sieht Dornik die Gründe dafür, dass aus der Front im Osten eine „vergessene“ wurde. Erschwerend kommt hinzu, dass diesem Kriegsschauplatz die Erzähler fehlen. Viele Akteure stammten aus Nachfolgestaaten der Habsburgermonarchie, die nach dem Krieg neue nationale Metaerzählungen etablierten, die die Fronterinnerungen überlagerten.
Dass die „Mythenstränge“ Sowjet-Russlands sowie Rest-Österreichs nach dem Krieg für denselbigen keinen Platz in ihrer Erinnerung boten, zeigte zudem HANNES LEIDINGER (Wien). Er ging der Frage nach, welchen Stellenwert die Ostfront in der österreichisch-ungarischen Bildpropaganda, im Vergleich zu anderen Kampfschauplätzen, einnahm. Er führte das „Vergessen“ der Front auf den noch während des Krieges einsetzenden Bedeutungsverlust zurück. Dadurch sei die Front schon zu diesem Zeitpunkt aus der visuellen Berichterstattung verschwunden. Dies resultiere, so Leidinger, aus dem nachlassenden Interesse der Bevölkerung und der thematischen Neuorientierung der k. u. k. Bildpropaganda auf andere, „heroischere“ Schauplätze wie die Italienfront.
EVGENY SERGEEV (Moskau) weitete seine Betrachtungen zur Ostfront ebenfalls über die Kriegsjahre 1914–1917 aus. Er stellte den Kriegsschauplatz als geopolitische Realität dar, die auch nach dem Frieden von Brest-Litowsk nicht an Wichtigkeit verloren habe, da sie weiterhin Kräfte der Mittelmächte an diesen Raum band. In den Kriegserfahrungen, die von russischen Kombattanten und Zivilisten gesammelt wurden, sieht Sergeev unterdessen den Wegbereiter der Wahrnehmung Mittel- und Westeuropas als permanenten Feind der Sowjet-Union.
Für diese Konferenz von Relevanz war in einem weiteren Schritt die Aufweichung einer eurozentrischen Perspektive auf den Krieg. Auf die globale Dimension der Kriegswirtschaft machte GRAYDON TUNSTALL (Tampa) aufmerksam. Ihm zufolge war der Erste Weltkrieg vor allen Dingen ein Wirtschaftskrieg, in dem schließlich die leistungsfähigsten Volkswirtschaften als Sieger hervorgegangen seien. Die britische Wirtschaftsblockade und der Kriegseintritt der USA 1917 seien dafür verantwortlich zu machen, dass Deutschland 1918 nicht mehr im Stande war, ein Fortführen der Kampfhandlungen zu finanzieren.
MATTHEW STIBBE (Sheffield) analysierte aus der globalen Perspektive die Internierungspolitik Österreich-Ungarns. Er betonte in seinem Vortrag, dass jenes Beispiel die internationale Weltkriegshistoriographie zwinge, die Geschichte der Kriegsgefangenschaft neu zu durchdenken. Die Internierung von Feinden, Binnenflüchtligen der Donaumonarchie und „verdächtigen“ Personen, die aus dem direkten Hinterland der Front deportiert wurden, negiere die Vorstellung einer „westlichen“ Norm im Umgang mit nationalen Minderheiten und feindlichen Soldaten.
FRANK JACOB (Würzburg) nahm Asien in den Fokus und widmete sich Japan im Ersten Weltkrieg. Er machte deutlich, dass der Krieg, trotz eines kurzen und erfolgreichen Feldzuges, für den Inselstaat zur „Urkatastrophe“ des folgenden Jahrhunderts avanciert sei. Nachdem die Kriegserfolge bei den europäischen Friedensschlüssen nicht gesichert werden konnten und dem Land ein Rang als gleichwertige Großmacht versagt geblieben sei, schien eine zunehmende Gegenposition zu den europäischen Imperialmächten im Hinblick auf den Zweiten Weltkrieg unvermeidbar zu werden. Über einen weiteren „exotischen“ Kriegsschauplatz referierte DAVID NOACK (Berlin), der sich mit den deutschen Bestrebungen im Raum Turkestan beschäftigt, für die sich dort nach dem Zusammenbruch des Zarenreiches ein Handlungsfenster eröffnet habe. Großbritannien, das einen deutschen Vorstoß in die Region und eine damit einhergehende perspektivische Bedrohung Britisch-Indiens befürchtete, sei einem solchen zuvor gekommen und habe im südturkmenischen Raum interveniert.
Einen Blick auf die Heimatfront Russlands warf TRUDE MAURER (Göttingen/Regensburg), die zur militärischen Mobilisierung von Studenten und Professoren des Russischen Reiches forscht. Dabei stellte sie fest, dass eine solche weitgehend ausgeblieben sei. Jene Gruppe habe die Kriegführung im Hinterland nur unter quasi-offiziösen Aufforderungen unterstützt. Dieses Verhalten, das wesentlich vom studentischen Verhalten im Deutschen Reich oder in Österreich-Ungarn abweiche, begründete die Vortragende durch die traditionelle Trennung von akademischer und militärischer Karriere und dem nichtmilitärischen Selbstverständnis der Studenten in Russland.
Das transnationale Phänomen der Kriegsnagelungen untersuchte HANS-CHRISTIAN PUST (Stuttgart). Gegen Geldspenden war es Teilnehmenden erlaubt, Holzfiguren zu benageln. Die Untersuchung der räumlichen und zeitlichen Dimension dieser speziellen Sammelaktionen zeigte, dass es sich dabei um eine sehr kurzlebige Modeerscheinung handle, die besonders 1915 und 1916 im Deutschen Reich und dem deutschen Teil der Donaumonarchie zu beobachten gewesen sei. Darüber hinaus habe es im selben Zeitraum auch auf die von Deutschland besetzten Gebiete und auf Deutsch-Amerikaner im Ausland sowie auf die nicht deutschen Gebiete Österreich-Ungarns ausgestrahlt.
Die vergleichende Analyse des Ersten Weltkriegs und seine Kontextualisierung, auch im Sinne einer globalgeschichtlichen Perspektive, fand auf der Konferenz in Krems Berücksichtigung. So unternahm PAUL LEVINE (Uppsala) den Versuch, den Genozid an den Armeniern mit dem Holocaust zu vergleichen und wies dabei auf methodische Schwierigkeiten und Möglichkeiten hin. MARCUS GRÄSER (Linz) beleuchtete den Zusammenhang von Wohlfahrtsstaat und Weltkrieg. Er betonte, dass nicht der Krieg oder die Frage nach Sieg oder Niederlage den Wohlfahrtsstaat in seiner Etablierung gefördert habe sondern politische und ökonomische Arrangements, die durch den Krieg nötig geworden seien. Während nach Kriegsende in Österreich und Deutschland diese Vereinbarungen von den demokratischen Regierungen beibehalten werden mussten, um sich selbst als neue Regierungsformen zu legitimieren, seien jene in den USA rückgebaut worden, da sie dem außergewöhnlichen Kriegszustand zugeschrieben wurden.
Schließlich bildete die Gleichzeitigkeit von „Jubel und Elend“ den dritten Schwerpunkt der Tagung. Diese Simultaneität schilderte SABINE SCHMITNER (Wiener Neustadt) in ihrer regionalen Fallstudie zum Rüstungszentrum Wiener Neustadt, in der sie Aufschluss darüber gab, wie der Krieg in die bestehenden sozialen Kontexte eingebettet wurde. Im Zuge dieser Integration sei das Elend „verhüllt“ worden, was einerseits im Zusammenhang mit der Herrschaftssicherung und andererseits als Überlebensstrategie der Bevölkerung zu interpretieren sei. Gegen Kriegsende habe diese paradigmatische „Verhüllung“ nicht mehr aufrecht gehalten werden können, was Konflikte nach sich gezogen habe.
LOTHAR HÖBELT (Wien) gab im Bezug auf die Westfront, die über Allem als Synonym für sinnloses Schlachten stehe, zu bedenken, dass im Nachhinein unverständliche Entscheidungen der Kommandierenden unter dem Erwartungshorizont der Zeitgenossen zu betrachten seien. Er wies in diesem Kontext auf den Modernisierungsschub an dieser Front hin, der über vier Kriegsjahre immer wieder die Hoffnung auf einen „Durchbruch“ zu wecken vermocht habe.
Dass die Rüstungskonzerne nicht unbedingt zu den „Jubelnden“ des Krieges zählten, zeigte RICHARD LEIN (Wien). Am Beispiel der Škoda-Werke konterkarierte er diese Legende. Diese seien nach Kriegsende aufgrund ihrer planlosen Expansionspolitik sowie der nun mehr uneintreibbar gewordenen Schulden der Staatsverwaltung faktisch bankrott gewesen.
Das Elend der Kriegsgefangenschaft, dass im Ersten Weltkrieg in bis dahin unbekanntem Ausmaß auftrat, war ebenfalls viel diskutiertes Thema der Tagung. VERENA MORITZ (Wien) wies auf die sich mit Kriegsdauer dramatisch verschlechternde Situation der russischen Gefangenen in Österreich-Ungarn hin, die derart schlecht versorgt worden seien, dass sie teilweise nicht mehr zum Einsatz in der Kriegswirtschaft eingeteilt werden konnten. Als Folge sei es zu Fällen von „passiver Resistenz“ gekommen.
Dass Kriegsgefangene von der Gesellschaft als „gebrochene“ Männer wahrgenommen worden seien, die durch ihre Gefangenschaft einen Prozess der Entmaskulinisierung durchlaufen hätten, führte BRIAN FELTMAN (Statesboro) maßgeblich auf ihre Darstellung in der zeitgenössischen Kunst zurück. Exemplarisch veranschaulichte er dies anhand bildlicher Repräsentationen von Kriegsgefangenen auf Plakaten, die in Deutschland um Unterstützung für dieselbigen werben sollten.
Der zivil-militärischen Wechselwirkung am Beispiel sexueller Beziehungen zwischen Besatzern und Besetzten in Frankreich und Belgien während der deutschen Okkupation widmete sich EMMANUEL DEBRUYNE (Louvain-la-Neuve). Er zeigte, dass durch die Notlage vieler Frauen und das zahlenmäßige Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern die Prostitution rapide angestiegen sei. Unterdessen hätten Soldaten der Besatzungsmacht und ansässige Frauen auch emotionale Beziehungen unterhalten. Weibliche Personen, die sich auf solche Verhältnisse einließen, seien mit dem, teils von Gewalt begleiteten, Ausschluss aus der eigenen Gesellschaft konfrontiert gewesen.
Ein bisher nur wenig beachtetes Forschungsfeld brachten ERNST LANGTHALER (St. Pölten) und GUNDA BARTH-SCALMANI (Innsbruck) zur Sprache. Beide thematisierten in ihren Vorträgen die Lebensmittelversorgung der Heimatfront. Langthaler beleuchtete die Ernährung Wiens, die in der Vorkriegszeit aus zwei sich überlagernden Räumen, einem regionalen Umland sowie einem weit gespannten Korridor ins Innere Ungarns besorgt worden sei. Diese habe sich während des Krieges auf das regional zentrierte Hinterland reduziert, was in der Stadt zu dramatischen Lebensmittelengpässen führte. Barth-Scalmani wies hingegen exemplarisch anhand des Kronlandes Tirols auf die tragende Rolle der Frauen für die Produktionsleistung der Landwirtschaft hin. Dort sei der Druck auf den weiblichen Teil der Bevölkerung mit Kriegsbeginn durch Wegfall von rund der Hälfte der männlichen Arbeitskräfte enorm angestiegen.
CHRISTOPHER CLARK (Cambridge) referierte in seiner Keynote über Europa, das 1914 in einen Krieg von globaler Dimension „schlafwandelte“. Er meinte, dass die Frage nach der Kriegsschuld nicht von primärer Wichtigkeit sei sondern die Erforschung jener Umstände, die einen Krieg ermöglicht hätten: Die Entscheidungsträger seien zwar „hellwach“ gewesen und hätten Handlungen bewusst, nach bestem Wissen, angeleitet. Ihr begrenztes Bewusstsein habe sie allerdings daran gehindert, die enormen Folgen ihres Handelns zu erkennen. In diesem Zusammenhang wies er auf die Komplexität der Julikrise 1914 hin und machte sich dafür stark, diese nicht nur Ernst zu nehmen sondern auch aus der Perspektive der Zeitgenossen heraus zu betrachten.
Die Schlussdiskussion stand ganz im Zeichen weiterer Desiderate der Weltkriegshistoriographie. Der Wunsch wurde laut, auch in Hinkunft den Blick auf außereuropäische Kriegsschauplätze zu fördern. Dem wurde allerdings widersprochen, da der größte Teil des Quellenmaterials in den österreichischen Archiven nach wie vor als unerforscht gilt. Man stimmte darin überein, dass in künftigen Forschungsarbeiten verstärkt auf die Multinationalität der Habsburgermonarchie und auf die Folgen des Krieges für jene Nationalitäten eingegangen werden müsse. In diesem Zusammenhang sei in der Beziehung Österreich-Ungarns zum Deutschen Reich ebenfalls eine Leerstelle zu verorten. Schließlich wurde dafür plädiert, zwischen der Notwendigkeit zu unterscheiden, dass die öffentliche Botschaft der Wissenschaft zwar global zu gestalten sei, sich die Forschung selbst aber auf „eigene“ Themen zu konzentrieren habe.
Als Bilanz ist zu konstatieren, dass die im Call for Papers formulierten und zu Beginn der Veranstaltung noch einmal bekräftigten Absichten, längerfristige Entwicklungslinien zu betonen, globale Perspektiven einzunehmen und den Gegensatz von „Jubel und Elend“ herauszuarbeiten, im Wesentlichen eingehalten werden konnten. Es wären allerdings noch mehr Beiträge zum Krieg aus transnationalen und transkulturellen Sichtweisen und Vorträge zur Dimension des „Jubels“ („Augusterlebnis“ 1914, Kriegsbegeisterung, Siegesjubel, etc.) wünschenswert gewesen, da diese Aspekte mitunter zu kurz kamen. Die Tagung bestach schließlich durch ihre perfekte Organisation und die dargebotene thematische Vielfalt der Beiträge, die sich trotzdem in den drei, von den Veranstaltern anvisierten, Metathemen trafen. Die Konferenz gab damit Aufschluss über aktuelle Tendenzen in der Weltkriegshistoriographie und lotete Desiderate aus, die für die bevorstehenden Gedenkjahre spannende Forschungsergebnisse erwarten lassen.
Konferenzübersicht:
Opening Keynote
Moderation: Stefan Karner (Graz)
Daniel Marc Segesser (Bern): Der Erste Weltkrieg: Ein totaler Krieg in globaler Perspektive?
Panel 1: Politik & Militär
Moderation: Erwin Schmidl (Wien)
M. Christian Ortner (Wien): Die Kriegspläne der europäischen Staaten (F, D, Ö-U, Russ) 1914
Lothar Höbelt (Wien): „Im Westen nichts Neues“, oder die Dramatik der Statik
Evgeny Sergeev (Moskau): Russian War Experience at the Eastern Front, 1914–1918
Lutz Musner (Wien): Das Kriegsgeschehen an der Südwestfront
Panel 2: An allen Fronten
Moderation: Gunda Barth-Scalmani (Innsbruck)
Wolfram Dornik (Graz): Krieg – Besatzung – Etappe: Österreichisch-ungarische Soldaten im „Osten“ 1914–1918
Emmanuel Debruyne (Louvain-la-Neuve): „Femmes à Boches“. Sexual Encounters Between Occupiers and Occupied (France and Belgium, 1914–1918)
Željko Cimprič (Kobarid): The War in Upper Isonzo Valley – On the Battlefield and in the Minds
Panel 3: Rüstungsbetriebe und die globale Dimension der Kriegswirtschaft
Moderation: Stefan Karner (Graz)
Graydon A. Tunstall (Tampa): Economic Warfare in the First World War
Richard Lein (Wien): Die Škoda-Werke – Österreich-Ungarns wichtigster Großrüstungskonzern im Ersten Weltkrieg
Sabine Schmitner (Wiener Neustadt): Krieg managen. Kriegsordnung und Widerstand im Ersten Weltkrieg am Beispiel des Rüstungszentrums Wiener Neustadt.
Panel 4: Behandlung der „Anderen“
Moderation: Philipp Lesiak (Wien)
Matthew Stibbe (Sheffield): Internment Policies in Austria-Hungary in European and Global Context.
Martina Hermann (Wien): Fremd im eigenen Staat? Zur Perzeption der Kriegsflüchtlinge und –evakuierten im Barackenlager Gmünd während des Ersten Weltkriegs
Verena Moritz (Wien): Die Revolutionen in Russland und die Kriegsgefangenen des Zarenreiches in Österreich-Ungarn 1917–1918
Paul A. Levine (Uppsala): The Problems and Possibilities of Comparison; A Comparative Analysis of the Armenian Genocide & the Holocaust
Panel 5: Fürs Vaterland
Moderation: Willibald Rosner (St. Pölten)
Hans-Christian Pust (Stuttgart): Die Kriegsnagelungen im Deutschen Reich, in Österreich-Ungarn und darüber hinaus
Sebastian Bondzio (Osnabrück): „Wir brauchen nicht zu leben, wohl aber müssen wir siegen.“ – Eine Stadt und ihre „Kriegsfreiwilligen“ im Ersten Weltkrieg
Trude Maurer (Göttingen/Regensburg): Fern der Front und fern vom „Volk“: Die „Verteidigung der Heimat“ durch Studenten und Professoren des Russischen Reichs
Panel 6: Die Heimatfront in Österreich und die soziale Dimension des Krieges
Moderation: Laurence Cole (Salzburg)
Gunda Barth-Scalmani (Innsbruck): Heldinnen des Hinterlandes auf Bauernhöfen: Blinder Fleck der Weltkriegshistoriographie?
Ernst Langthaler (St. Pölten): Vom transnationalen zum regionalen Hinterland: Wiens Nahrungsmittelversorgung vor, im und nach dem Ersten Weltkrieg
Marcus Gräser (Linz): Erster Weltkrieg und Wohlfahrtsstaat. Eine „Erfolgsgeschichte“?
Keynote
Moderation: Lothar Höbelt (Wien)
Christopher Clark (Cambridge): How Europe Went to War in 1914
Panel 7: Bilder vom Krieg
Moderation: Julia Walleczek-Fritz (Wien)
Hannes Leidinger (Wien): Visualisierung des Krieges. Bildberichterstattung und Bildpropaganda am Beispiel der Ostfront 1914–1918
Eberhard Demm (Lyon): Propaganda durch Karikaturen
Brian Feltman (Statesboro): Images of Despair: Artistic Representation and Popular Perceptions of German Prisoners of War, 1914–1919
Markus Wurzer (Graz): Der Dolomitenkämpfer Sepp Innerkofler. Zur Dekonstruktion eines Heldenmythos
Panel 8: Legitimation & Identität
Moderation: Hannes Leidinger (Wien)
Frank Jacob (Würzburg): Japan und der Große Krieg – Zur Bedeutung des Ersten Weltkrieges für die japanische Gesellschaft
David Noack (Berlin): Die Ränkespiele der Großmächte im Raum Turkestan 1914–1919. Ein transnationaler und globalgeschichtlicher Beitrag zum „Großen Krieg“
Nihat Çelik (Istanbul): The First World War in Turkish Political Culture and Collective Memory
Christian Terzer (Bozen/Innsbruck): Spurensuche – Neuzeitarchäologie entlang der Südwestfront
Schlussdiskussion