S. Lachenicht: „Außereuropäische Geschichte“, „Globalgeschichte“, „Geschichte der Weltregionen“? Europäische und atlantische Perspektiven

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Susanne Lachenicht, Kulturwissenschaftliche Fakultät, Universität Bayreuth

Als Mitorganisatorin der Tagung „Geschichte(n) der Zukunft - Außereuropäische Herausforderungen“ des Arbeitskreises für Außereuropäische Geschichte des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, die am 9. und 10. Oktober 2015 in der Afrika-Akademie der Universität Bayreuth stattfand, ist das Diskussionsforum „Außereuropäische Geschichte“, „Globalgeschichte“, „Geschichte der Weltregionen“? Neue Herausforderungen und Perspektiven ein willkommener Anlass, die vor zwei Jahren in Bayreuth geführten Diskussionen erneut aufzugreifen.

Bevor ich auf die im Diskussionsforum gestellten Fragen eingehe, scheint es sinnvoll zu sein darzulegen, aus welcher Perspektive, aus welchen akademisch-geschichtswissenschaftlichen Traditionen heraus ich zum Thema "'Außereuropäische Geschichte', 'Globalgeschichte', 'Geschichte der Weltregionen'? Neue Herausforderungen und Perspektiven" schreibe. Curriculum und (inter)nationale akademische Prägungen und Erfahrungen auf der Ebene der Institutionen und Paradigmen lenken entschieden den Blick auf bestehende Strukturen in der deutschen Geschichtswissenschaft und mögliche Neuentwürfe.

Begonnen habe ich meine akademische Laufbahn mit einem Kapitel deutsch-französischer Geschichte, dem des intendierten System- bzw. Kulturtransfers zwischen Frankreich und Deutschland zur Zeit der Französischen Revolution. Meine Dissertation „Information und Propaganda. Die Presse deutscher Jakobiner im Elsaß, 1791-1800“1 ist nicht nur gleichermaßen transnationale und nationale französische und deutsche Geschichte, sondern auch ein Stück europäische Geschichte bzw. Universalgeschichte par excellence. Denn der Anspruch der Befreiung aller „Völker vom Joch der Sklaverei“, den französische Revolutionäre genauso wie deutsche Jakobiner formulierten, das Postulat der Menschen- und Bürgerrechte und ihre Implementierung in der ganzen Welt stellen einen universalen Anspruch dar, der dem Willen zur Christianisierung der Welt und der europäischen Expansion ebenso inhärent war wie der (revolutionären) Nationswerdung aller (oder zumindest möglichst vieler) Völker seit dem späten 18. Jahrhundert. Das „Außereuropäische“ als traditionelle deutsche Begriffsbildung für die Geschichte der Welt außerhalb Europas in einer eurozentrischen Perspektive ergibt sich damit nicht zuletzt auch aus den Universalismen – Christianisierung, Zivilisierung und Nationswerdung –, die die Geschichte Europas ebenso geprägt haben wie die der von Europa kolonial unterworfenen Weltregionen.

Meine Habilitation „Hugenotten in Europa und Nordamerika. Migration und Integration in der Frühen Neuzeit“2 beschäftigt sich mit dem Thema Migration und Integration avant la lettre in einer europäischen und atlantischen Perspektive. Auch hier spielen Konstruktionen des „Eigenen“ und des „Fremden“, des „Nationalen“, aber auch transnationale, translokale, universelle bzw. auf Universalität Anspruch erhebende Diskurse und Praktiken eine Rolle. Grenzen, identitäre, d.h. nicht zuletzt nationale und kulturelle, v.a. aber auch religiöse, erweisen sich als kontextuell konnotiert, als nicht eindeutig, als prozesshaft und fluide. Die Konstruktion von Nationen im Kontext von Migration ist nicht allein (oder manchmal gar nicht) territorial begründet, sondern religiös, sprachlich und v.a. durch soziale und kommunikative Netzwerke strukturiert.

Meine Arbeiten der letzten Jahre liegen innerhalb und „quer“ zu bestehenden Area-Grenzen im Bereich der Geschichte Europas und der Atlantischen Welt: „Diaspora Identities. Exile, Nationalism and Cosmopolitanism in Past and Present“3 beschäftigt sich ebenso mit der Frage nach Konstruktionen nationaler und religiöser Identität wie mit ihrer Verknüpfung mit kosmopolitischen Diskursen und Praktiken. Der Band „Connecting Worlds and People. Early Modern Diasporas“4 positioniert erneut Migranten und Diasporen als Akteure der Geschichte, als Akteure von Wandel in Gesellschaft, Wirtschaft, Kultur und Politik und fragt nach alternativer bzw. eigentlich komplementärer Geschichte jenseits der Nationalgeschichte aus einer eurozentrischen und gleichzeitig globalgeschichtlichen Perspektive heraus. „Europeans Engaging the Atlantic. Knowledge and Trade“ ist ein Sammelband, der sich mit der Frage von Wissen und Bezügen zwischen dem europäischen „Hinterland“ und der „Atlantischen Welt“ beschäftigt – beides Area-Konstruktionen, wie sie problematischer kaum sein können.5 „The Spiritual Geopolitics in the Early Modern World“6 hat nicht zuletzt globale religiöse Netzwerke bzw. das Verhältnis von religiösen, imperialen und nationalen Agenden im Prozess der europäischen Expansion bzw. der „Aufteilung“ der Welt im Blick – und damit auch der Konstruktion der heute noch „gängigen“ Weltregionen zwischen dem 16. und dem frühen 18. Jahrhundert.7 Aktuell arbeite ich an zwei Forschungsprojekten, die man auch der europäischen und gleichzeitig atlantischen Geschichte zurechnen könnte. „Third Space Knowledge in the Natural Histories of the Atlantic World“ fragt nach der Konstruktion, dem Transfer und der Transformation von indigenem und europäischem Wissen, wie es sich in den „Naturbeschreibungen“ des 16. bis frühen 19. Jahrhunderts finden lässt. „Negotiating Asylum in Europe and the Atlantic World“ beschäftigt sich mit dem Aushandeln von Asyl und Ansiedlungsbedingungen von religiösen „Diasporen“ in der Frühen Neuzeit, in einer imperialen und transimperialen Perspektive, da viele der untersuchten Gruppen sowohl im russischen Zarenreich als auch im spanischen und österreichischen Habsburgerreich, im britischen, niederländischen und französischen „Empire“ angesiedelt wurden.

In den 1990er-Jahren war das Studium der Geschichte an der Ruperto Carola Heidelbergs gleichermaßen mit der Politikgeschichte vertraut machend wie auch mit der deutschen Sozialgeschichte. An der Sorbonne wurden Studierende mit der Schule der Annales „sozialisiert“, mit dem Ruf nach einer „histoire totale“, die neben der Geschichte von Staaten, Institutionen, Kriegen und den „großen Männern in der Geschichte“ ab den 1920er-Jahren auch völlig andere Gegenstände in die geschichtswissenschaftliche Analyse mit einbezog: die der Mentalitäten, der Emotionen, die von Gruppen, die – wie Marc Bloch dies formulierte – nicht zu den ‚Gewinnern‘ in der Geschichte gehörten. Als Postdoc war ich u.a. an der National University of Ireland in Galway und dem Moore Institute mit einer ganz anderen nationalen und europäischen Perspektive auf die Geschichte Europas und der Welt konfrontiert, einer nationalen und zugleich dezidiert postkolonialen, zu der die Erfahrungen mit der national-imperialen und gleichzeitig transnational-globalen atlantischen Geschichte in Galway und an der New York University kamen. Geprägt haben genauso die Gründung der Summer Academy of Atlantic History (SAAH) im Jahre 2009 mit Lauric Henneton (Versailles-Saint Quentin), die alle zwei Jahre Doktoranden aus den USA und Europa zu einer Sommerschule in Bayreuth, Galway, Hamburg, Lancaster (Großbritannien) und in diesem Jahr in Sevilla zusammenbringt. Dazu kommen meine Tätigkeiten als Präsidentin der European Early American Studies Association (EEASA) und als Mitherausgeberin der Online-Bibliographie Atlantic History (Oxford University Press, New York), d.h. die seit Jahren engen internationalen Kooperationen mit der Atlantic History und den Early American Studies u.a. in Großbritannien, Frankreich, Spanien und den USA sowie auch der intensive Austausch mit Vertretern der britischen Sozialgeschichte an der Universität Oxford seit meiner Zeit als Visiting Fellow am All Souls College oder auch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit Vertretern der europäischen Geschichte der Frühen Neuzeit in den USA. In Deutschland selbst arbeite ich mit Frühneuzeithistorikern ebenso zusammen wie mit Historikern der Neuesten Geschichte und Zeitgeschichte, mit Medienwissenschaftlern, Amerikanisten, Romanisten, Afrikanisten und Kulturgeographen – nicht nur an der Universität Bayreuth, wo Interdisziplinarität in die Matrix eingeschrieben ist.

Als Historikerin bin ich damit immer wieder gleichzeitig auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen verortet: national und gleichzeitig transnational, imperial und transimperial, europäisch und gleichzeitig atlantisch, global und manchmal auch universalgeschichtlich, immer wieder auch lokal und translokal bzw. regional und transregional. Untersuchungsgegenstand sind u.a. Raum- bzw. Area-Konstruktionen unterschiedlichster historischer Akteure, die alles andere als kompatibel waren, wie vor allem indigene und europäische Raumkonstruktionen in den Naturgeschichten der „Atlantischen Welt“ zeigen. Eine Beschäftigung mit der Geschichte von Religionen bzw. religiösen Diasporen heißt nicht nur, mit unterschiedlichen historischen Konstruktionen von Areas, sondern auch mit unterschiedlichen Timescapes zu arbeiten, die bei der Konstruktion von Areas eine entscheidende Rolle spielen: mit Endzeiterwartungen, spirituellen Reichen ebenso wie mit sehr weltlichen geopolitischen Raumkonstruktionen. Reflektiert werden muss dabei auch die eigene spezifisch moderne Area-Perspektive, nämlich die der europäischen und die der deutschen Historikerin des frühen 21. Jahrhunderts.

Die Weltregionen, die ich in diesem Diskussionsforum vertrete, sind also 1.) eine dezidiert europäische bzw. westeuropäische in ihren Bezügen in den atlantischen Raum bzw. zu Amerika als auch 2.) die Atlantische Welt – und zwar aus unterschiedlichen nationalen akademischen wie auch trans- und internationalen Perspektiven heraus. Die Epoche der Frühen Neuzeit und damit auch die der europäischen Expansion war (mit) entscheidend für Konstruktionen der Welt, wie wir sie z.T. bis heute in einer klassischen Area-Perspektive einteilen: Europa, Asien, Afrika, Amerika und Australien, „Neue und Alte Welt“, aus der das Konzept der „Western Hemisphere“ hervorgegangen ist, Ost und West, Norden und Süden, aus dem der „Global South“ erwuchs. Nicht zuletzt die Verortung in der „Atlantischen Geschichte“ verweist auf ein Verständnis von Area als Beziehungs- und Verflechtungsraum, in der Räume im Sinne der Intensität von Beziehungen – Austausch von Ideen, Menschen, Produkten – konstruiert und gefüllt werden, neben dem Atlantischen Raum beispielsweise auch – vielleicht im Sinne Fernand Braudels – das Mittelmeer oder der Indische Ozean oder das Chinesische Meer.

Die Frage, die sich eigentlich als nächste stellt, ist nicht die nach der Positionierung der „außereuropäischen“ bzw. weltregionalen und der Globalgeschichte innerhalb der „allgemeinen“ Geschichtswissenschaft in Deutschland, sondern zunächst einmal die nach der „allgemeinen“ Geschichtswissenschaft in Deutschland selbst.

Institutionell stellt sich die Frage, wo diese, die „allgemeine“ Geschichtswissenschaft in Deutschland, denn nun verortet sei. In den Historischen Seminaren bzw. Instituten oder in den Instituten zu Amerikaforschung, Nordamerika bzw. Lateinamerika, den Afrikainstituten, bei den Orientalisten, den Sinologen, Japanologen, Südasieninstituten, oder gar bei den Philologen? In interdisziplinären Graduiertenkollegs, Exzellenzclustern oder Sonderforschungsbereichen? Und welche dieser Institutionen garantiert die disziplinäre Ausbildung zum allgemeinen Historiker? Welche spezifischen Qualifikationen und Kompetenzen sollte jeder Historiker haben, egal zu welcher Weltregion er nun arbeitet?

Das Inhaltliche ist mit der Frage des Institutionellen klar verbunden: Wenn die „allgemeine“ Geschichtswissenschaft in Deutschland sich allein in den Historischen Seminaren und Instituten unserer Universitäten verorten würde, dann ist sie noch immer vorranging national-, landes- oder regionalhistoriographisch orientiert, in wachsendem Maß auch europäisch und zum Teil auch globalgeschichtlich. An vielen kleineren Historischen Seminaren und Instituten haben heute Kolleg/innen – nicht zuletzt bedingt durch die oft klassische Denomination von Professuren als Epochenprofessuren – nicht nur eine einzige Area-Expertise, sondern vereinen oft eine (Haupt-)Expertise zur „deutschen Geschichte“ mit einer Zweitexpertise im Sinne der Geschichte eines weiteren europäischen Nationalstaates oder einer außereuropäischen Expertise, d.h. eines Teils einer anderen Weltregion. Einige größere Historische Seminare in Deutschland haben für außereuropäische Weltregionen eigene Abteilungen, in denen die Kollegen allein auf bestimmte Weltregionen, meist im Sinne von ganzen oder (Teil-)Kontinenten verstanden, spezialisiert sind, wie beispielsweise die Universität Köln, die Freie Universität Berlin oder die Universität Hamburg mit ihren Schwerpunkten u.a. in den Bereichen nordamerikanische, lateinamerikanische oder afrikanische Geschichte. An anderen Universitäten sind die geschichtswissenschaftlichen Abteilungen von Area-Instituten zumindest mit dem Historischen Seminar assoziiert (z.B. Humboldt-Universität zu Berlin), an wieder anderen führen die Area-Bereiche in größeren Teilen geradezu ein Sonderdasein, auch, was ihre geschichtswissenschaftliche Expertise angeht, oder sind nur teilweise ins Historische Seminar integriert.

Eine Frage, die bei der Denomination bzw. Besetzung von so genannten Epochenprofessuren selten explizit gestellt wird, aber (hochschul-)politisch eine nicht zu unterschätzende Bedeutung hat bzw. haben kann, ist die, ob ein Vertreter einer Epochenprofessur immer auch eine bzw. die Hauptexpertise in der „deutschen Geschichte“ haben muss (von der Früh- oder Alten Geschichte einmal abgesehen). Ist „allgemeine“ Geschichte in Deutschland immer primär deutsche Geschichte? Kann – und diese Frage ist mehr als relevant für die von Angelika Epple und Jürgen Osterhammel vertretene Frage bzw. These, dass Geschichte in Zukunft Globalgeschichte sein wird – ein Vertreter einer Epochenprofessur, gerade wenn dies die einzige Professur für eine Epoche an einem deutschen Historischen Seminar ist, keine Expertise in deutscher Geschichte haben, dafür aber für eine andere Nationalgeschichte Europas bzw. der Welt oder gar transnationale Geschichte? Anders gefragt: Hat die „allgemeine“ Geschichtswissenschaft in Deutschland, wie sie besonders an Historischen Seminaren und Instituten deutscher Universitäten vertreten wird oder werden soll, vorrangig die Aufgabe, die „eigene“, die „deutsche“, die „Nationalgeschichte“ zu vertreten oder gibt es ein neues globalgeschichtliches Paradigma, das dieses Primat der eigenen, deutschen, der Nationalgeschichte in Frage stellt?

Ist Geschichtswissenschaft ein identitätsstiftendes Fach oder eine analytische Wissenschaft? Wenn sie Letzteres ist, dann sollte sie alle räumlichen Ebenen historischen Arbeitens nicht nur berücksichtigen, sondern immer reflektieren, warum sie welche Epochen, Räume und Themen bevorzugt und zu welchem Zweck. Diese Fragen offen bei der Denomination und Besetzung von Professuren in der „allgemeinen“ Geschichtswissenschaft in Deutschland bzw. bei der Neuausrichtung von Historischen Seminaren bzw. Instituten zu diskutieren, scheint mir vital zu sein, wenn es um die Frage nach der Zukunft von Globalgeschichte bzw. Geschichtswissenschaft allgemein geht.

Und nun zu den Fragen, die seitens der Herausgeber gestellt wurden:

1. Wie schätzen Sie die Stellung/Bedeutung der Geschichtsschreibung zu „Ihrer“ Weltregion ein und zwar im Verhältnis 1) zur nationalen Geschichtsschreibung, 2) zur europäischen Geschichtsschreibung, 3) zu Historiographien anderer Weltregionen und 4) zur Globalgeschichtsschreibung?

Vor dem Hintergrund des oben Angeführten möchte ich dies im Folgenden sowohl für die Weltregion „Europa“ als auch für die Weltregion „Atlantische Welt“ tun.

Die Geschichte Europas bzw. von Teilen Europas spielt bei der Ausschreibung und Besetzung von Professuren an Historischen Seminaren und Instituten zwar mittlerweile eine größere Rolle, ist aber in vielen Fällen im Vergleich zur deutschen Geschichte noch immer eher zweitrangig, gerade auch, wenn es um das 19. und 20. Jahrhundert geht. Das nationalhistoriographische Paradigma in Deutschland im Sinne deutscher Geschichte ist noch immer ein dominantes. Historiographien anderer (nicht-europäischer) Weltregionen (siehe oben) gewinnen v.a. an den größeren deutschen Universitäten (beileibe aber nicht an allen größeren deutschen Historischen Seminaren) zunehmend an Bedeutung. Man gewinnt den Eindruck, dass implizit angesichts des Phänomens „Globalisierung“ mehr Expertise zu anderen Weltregionen, und zwar nicht allein in einer nationalen, sondern durchaus transnationalen, translokalen oder transregionalen Perspektive erwünscht bzw. de rigueur ist. Geschichtswissenschaft ist immer auch Grundlagenforschung. Ihre Expertise ist zunehmend da gefragt, wo es um die Erklärung globaler Phänomene geht: Globalisierung als historisch gewordene zunehmende Verflechtung von Menschen, Produkten, Ideen, Märkten und Regionen, Kriegen, Terrorismus, Religionen, Wirtschaft, Umwelt, Armut, Internationale Beziehungen, Nationalismen, Xenophobie oder auch Kosmopolitismus. Will die Geschichtswissenschaft auch in Deutschland diesen Themen und den berechtigten Anfragen an sie als erklärende bzw. analytische Wissenschaft gerecht werden – und das muss sie – braucht sie mehr Expertise, auch in räumlicher bzw. Area-Perspektive.

Atlantische Geschichte als eigene Denomination und dezidiert transnationale und transimperiale Geschichte gibt es in Deutschland so gut wie nicht – abgesehen vielleicht vom Lehrstuhl für Nordamerikanische, karibische und atlantische Geschichte der Neuzeit an der Universität Hamburg (Prof. Dr. Claudia Schnurmann) – bzw. Atlantische Geschichte wird teilweise von Professuren zur Geschichte Nord-, Mittel- oder Südamerikas vertreten (z.B. Universität Hannover), häufig aber eben nicht für die Zeiträume, für die Historiker von einer „eigenen“ Atlantischen Welt ausgehen, nämlich die des 15. bis frühen 19. Jahrhunderts.8 Die Geschichte der Atlantischen Welt – von „Black Atlantic“, Sklavenwirtschaft, Migrationen, Protoindustrialisierung, Kolonialismus und Imperialismus – wird häufig (ob nun zu recht oder nicht) in einer quasi teleologischen Manier als Vorstufe der Globalisierungsprozesse des späten 19. bis 21. Jahrhunderts verstanden.9 Eigentlich müsste Atlantische Geschichte im Verein mit anderen (Trans-)Areas deshalb als integraler Bestandteil der Globalgeschichte verstanden und erforscht werden – was an einigen Historischen Seminaren bzw. Forschungsinstituten in Deutschland mittlerweile durchaus der Fall ist, wenn auch meist nicht im Sinne einer eigenen Denomination (siehe auch unten).

Globalgeschichte erscheint in Denominationen von Professuren häufig als eine „catch all“-Bezeichnung, bei der nicht so ganz klar ist, was damit eigentlich gemeint sein soll. Oft versteckt sich dahinter dann bei genauerem Hinsehen bzw. bei der Besetzung der Professur eine spezifische Area-Expertise, wobei man Globalgeschichte doch eigentlich als Verflechtungs- bzw. Beziehungsgeschichte in einer translokalen, transregionalen, transnationalen oder transimperialen Perspektive verstehen könnte, d.h. eigentlich als das genaue Gegenteil einer traditionell auf eine Region begrenzten Area-Expertise. Gerade diese bei der Denomination bzw. Besetzung von globalgeschichtlichen Professuren vorhandene Uneindeutigkeit, was den Begriff der Globalgeschichte angeht, scheint mir ein besonderes Problem zu sein, das nicht nur für das in diesem Diskussionsforum angesprochene Verhältnis von Area-Expertise und Globalgeschichte zu lösen ist.

2. Welche infrastrukturellen und forschungspragmatischen Herausforderungen und Bedingungen sind typisch für die Area History in Deutschland zu „Ihrer“ Weltregion bzw. aus Ihrer Sicht für die Globalgeschichte?

Es scheint an vielen Historischen Seminaren eine implizite Annahme zu geben, dass europäische Geschichte – egal, ob man sie als transnationale Geschichte, als Geschichte der europäischen Nationalstaaten oder als Geschichte der Beziehungen (von Teilen) Europas zu anderen Weltregionen (oder alles drei) versteht – in der „allgemeinen“ Geschichtswissenschaft ausreichend und irgendwie auch allein dort vertreten sei – was nicht zuletzt der wachsende Anteil an Bachelorstudiengängen zur Europäischen Geschichte zu insinuieren scheint. Ein genauerer Blick zeigt, dass die am häufigsten an deutschen Historischen Seminaren vertretenen Denominationen die der Osteuropäischen bzw. Mittelosteuropäischen oder Südosteuropäischen Geschichte sind, gefolgt von Professuren zur Europäischen Integration bzw. Westeuropas, häufig in einer Perspektive des 19. und 20. Jahrhunderts. Professuren mit spezifischen Denominationen zur Geschichte des Baltischen Raums, Skandinaviens, der Niederlande, Belgiens, Luxemburgs, sogar zu Frankreich, Großbritannien und Irland, Spanien und Portugal, Italien, Griechenland oder gar zu transnationalen Verflechtungsgeschichte europäischer Teilregionen oder „europäischer Kulturräume“ im Sinne von Günther Lottes sind rar.10 Für eine wirkliche Expertise zur Geschichte Europas wäre all dies jedoch durchaus vonnöten. Hier scheinen politische Prioritätensetzungen – welche Nationalstaaten in Europa sind heute wichtig bzw. die Geschichte welcher Europäer oder welcher Teile Europas wird priorisiert? – eine oft subkutane Rolle zu spielen – bis heute. Dass die Geschichte Ost- und Westeuropas im Sinne einer Art historischen Verlängerung des „Eisernen Vorhangs“ voneinander getrennt behandelt wird, macht für einige Epochen wie die der Frühen Neuzeit zwar überhaupt keinen Sinn, ist aber immer noch eine Realität an viele Historischen Seminaren in Deutschland.

Expertise zur Geschichte Europas findet sich jedoch nicht nur in der „allgemeinen“ Geschichtswissenschaft an Historischen Seminaren und Instituten, sondern auch in der Anglistik, Romanistik, Germanistik, Amerikanistik (nicht zuletzt wenn es um das koloniale Amerika geht) bzw. der Lateinamerikanistik und in der Afrikanistik bzw. den Afrikastudien, aber auch im Bereich der Japanologie, Sinologie oder der Orientalistik allgemein, und nicht nur, wenn es um Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte geht. Wie weit die hier bestehende Expertise zur Geschichte Europas und seiner Beziehungen zur außereuropäischen Welt in die Lehre und Forschung der „allgemeinen“ Geschichtswissenschaft einfließt, wird von Universität zu Universität sehr unterschiedlich gehandhabt.

„Atlantische Geschichte“11 spielt an den meisten Historischen Seminaren so gut wie keine Rolle. Oft verwechselt mit der Geschichte der Transatlantischen Beziehungen – wobei es sich hier um völlig unterschiedliche Epochen und Untersuchungsgegenstände handelt – wird diese „Weltregion“ häufig der Amerikanistik bzw. den Experten der Lateinamerikanischen Geschichte überlassen, d.h. Area-Experten, die je nach Spezialisierung dann auch die für die Atlantische Geschichte eigentlich so wichtige Beziehungs- bzw. Verflechtungsgeschichte mit leisten. Dabei zeigen neuere und neueste Forschungen, dass auch die Geschichte des Heiligen Römischen Reiches eine atlantische Dimension hat, die in die Geschichte des Alten Reichs durchaus integriert werden muss.12

Insgesamt fragt man sich nicht zuletzt auch aufgrund anderer gesellschaftlicher und politischer Anforderungen an das Fach Geschichtswissenschaft, ob ein Mehr an regionalen Einteilungen nicht mehr Sinn machen würde als die prioritäre Epocheneinteilung, die man aus einer außereuropäischen Perspektive, aber auch allgemein geschichtstheoretisch (siehe Achim Landwehrs "Anwesende Abwesenheit der Vergangenheit"13) durchaus infrage stellen kann: Ähnlich wie in den USA und Großbritannien könnte man über eine konsequentere Strukturierung von Historischen Seminaren nach Regionen und Epochen nachdenken, um mehr Area-Expertise – auch für Europa – zu bekommen. Dies würde auch eine aus meiner Sicht notwendige Internationalisierung des professoralen Lehrpersonals an Historischen Seminaren in Deutschland befördern.

3. Welche spezifischen Qualifikationen (nicht nur sprachlicher Art) sind Ihres Erachtens mit der Geschichte Ihrer Weltregion bzw. mit Globalgeschichte verbunden? Was ist für seriöse, d.h. quellenfundierte Forschung in diesen Bereichen essentiell, was ist andererseits gerade im Rahmen von Dissertationen und Habilitationen aber auch realistisch? Welche Vor- und Nachteile bieten die Area History bzw. die Globalgeschichte Ihres Erachtens für den wissenschaftlichen Nachwuchs?

Neben einem Beherrschen der relevanten Quellensprachen ist für Spezialisierungen in einer Weltregion bzw. für globalgeschichtliche im Sinne von wirklich globalen oder transregionalen bzw. transnationalen Themen auch die Kenntnis der Sprachen der Sekundärliteratur zum jeweiligen Thema fundamental. Wenn ich beispielsweise zur Geschichte Polen-Litauens in der Frühen Neuzeit arbeite, ist auch Russisch eine durchaus relevante Sprache der Sekundärliteratur, die ich kennen muss, um den aktuellen Forschungsstand zu meinem Thema zu kennen.

Mit der für die Bearbeitung von Quellen, die fortlaufende Kenntnisnahme und Diskussion des Forschungsstands bzw. die Kommunikation in relevanten Archiven und Bibliotheken erforderlichen Fremdsprachen verbunden ist Kommunikation und Netzwerkbildung mit Kolleg/innen inner- und außerhalb Deutschlands, und zwar nicht nur denjenigen, die zur gleichen Weltregion im gleichen Zeitraum arbeiten, sondern auch zu gleichen oder ähnlichen Themen in anderen Weltregionen. Gerade meine Erfahrungen in der Atlantic History zeigen, dass Geschichte als Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte eben heißt, dass ich mich zwar auf das Britische Empire bzw. bestimmte Regionen darin spezialisieren kann, ich aber zusätzlich auch Forschungen zum spanischen, portugiesischen, niederländischen, französischen oder schwedischen „Empire“ der Frühen Neuzeit zur Kenntnis nehmen muss. Das alles ist notwendig, um meinen eigenen Spezialisierungsbereich zu verstehen, und dies nicht nur in einer atlantischen, sondern eigentlich in einer globalen Perspektive, die im Idealfall bzw. vom Thema abhängig dann vielleicht auch noch indigene afrikanische oder amerikanische Perspektiven mit einbezieht. D.h. Spezialisierung in einem spezifischen Raum und Zeitraum, zu einem spezifischen Thema, aber Bewusstsein für und Kenntnisnahme der damit verbundenen Räume, Zeiträume und Themen auf einer anderen Ebene. Area-, Zeitraum- und Themenspezialisierung dürfen nicht zu „Scheuklappen“ bzw. zu einer zu engen Spezialisierung führen.

Für Doktoranden im Besonderen, aber auch noch für Habilitanden ist dies eine ziemlich große Herausforderung. In Bayreuth haben wir gute Erfahrungen mit der frühen Heranführung – am besten schon auf Masterebene – an Gastvorträge (national und international), transepochale und transdisziplinäre Workshops und Tagungen, Forschungsdiskussion jenseits des eigenen, engeren Themas, aber auch durch mehr Theorie- und Methodenbewusstsein bzw. die immer wieder gestellte (und zu stellende) Frage nach der Relevanz des eigenen Forschungsthemas gemacht. Ich muss mich spezialisieren, gerade als Doktorand. Gleichzeitig brauchen Nachwuchswissenschaftler m.E. früh ein Bewusstsein für die größeren Fragen, nicht nur in der Forschung, sondern auch gesellschaftlich relevante, in die ihr Forschungsthema hineingehört bzw. wo die Bearbeitung ihres Themas Fragen beantworten hilft.

Mehr Area-Expertise in der Geschichtswissenschaft als Voraussetzung für globalhistorische Fragen (siehe dazu mehr unten) ist zwar mit hohen Ansprüchen an den wissenschaftlichen Nachwuchs verbunden. Gleichzeitig eröffnet mehr Area-Expertise und gleichzeitig mehr Globalgeschichte jedoch auch Chancen auf dem nationalen und internationalen Arbeitsmarkt, nicht nur in Museen, bei Ausstellungen bzw. im gesamten Public History Bereich, sondern auch als Berater von Politik, Parteien und NGOs, in der Wirtschaft, im Bereich Diplomatie.

Für all dies ist Kommunikation und Netzwerkbildung nötig, von Seiten der betreuenden Einheiten bzw. auch eigeninitiativ durch Doktoranden und Habilitanden selbst: Diese muss, und zwar nicht nur für außereuropäische Weltregionen bzw. die Globalgeschichte, sondern auch für die europäische bzw. deutsche Geschichte auf unterschiedlichen Ebenen erfolgen: durch Vorträge auf bzw. Besuche von internationalen Workshops, Tagungen, Konferenzen, durch die gemeinsame Organisation von Letzteren, die gemeinsame, internationale Betreuung von Dissertationen bzw. den Aufbau internationaler Forschungsprojekte. Hier hat sich sowohl in einer europäischen als auch einer außereuropäischen Perspektive in den letzten Jahren viel getan. Gerade die Kolleg/innen, die zu nicht europäischen Weltregionen bzw. Transregionen arbeiten, sind international aktiv bzw. publizieren auch in den einschlägigen internationalen Journals, m.E. leider immer noch zu wenig mit den großen internationalen Verlagen wie etwa Oxford University Press, Cambridge University Press, Harvard University Press.

Insgesamt brauchen wir in allen Bereichen bzw. allen Räumen und ihren Verflechtungen mehr theoretische und methodologische Fundierung im Geschichtsstudium und in der Nachwuchsausbildung auf Doktoranden- bzw. Habilitandenebene: mehr Reflexion zu Raum/Konstruktion von Raum, zur Historisierung der Konstruiertheit von Räumen und ihren Auswirkungen, mehr zu Intentionen, Funktionen, Wirkungen. Das alles richtet sich nicht gegen Area History, Disziplinarität oder Globalgeschichte. Reflexion dessen, was wir als Historiker wie tun, stärkt unser Fach als Wissenschaft auch in ihrer Bedeutung für Politik und Gesellschaft.

Meines Erachtens braucht es für eine Globalgeschichte im Sinne einer translokalen, transregionalen, transnationalen und transimperialen Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte, die allerdings nicht zwangsläufig das Phänomen der Globalisierung hervorgebracht hat bzw. allein dieses erklären sollte, klare Area-Expertisen, d.h. Expertisen für spezifische Weltregionen, um diese in ihren Beziehungen überhaupt begreifen zu können. Globalgeschichte kann nicht ohne eine Geschichte der Weltregionen auskommen und vice versa – d.h. Area-Expertise kann nicht per se ohne globalgeschichtliche Fragen bzw. Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte jenseits einer spezifischen Area existieren. Anders gesagt, Areas konstituieren sich durch Verflechtungen bzw. werden durch diese auch konstruiert. Dass diese Weltregionen historisiert und in ihrer Genese oder Konstruiertheit und den Auswirkungen letzterer immer wieder hinterfragt bzw. dekonstruiert oder spezifische Weltregionen („Europas“) provinzialisiert werden sollten, dass immer wieder gefragt werden sollte, wer diese Weltregionen als Weltregionen bestimmt hat und mit welchem Hintergrund, das sollte sich dabei von selbst verstehen. Aus wessen Perspektive wird geschrieben bzw. wird Area History betrieben? Einer eurozentrischen, einer (national-)staatlichen, einer migrationshistorischen? Einer subalternen, einer kolonialen, einer post- oder sogar dekolonialen (Walter Mignolo)? Neben bzw. komplementär zu einer Area-Expertise, die dezidiert national oder transnational sein kann bzw. auch hier ein Bewusstsein für das Transnationale des Nationalen und das mögliche Nationale des Transnationalen braucht, muss es ebenso lokale, regionale oder glokale, makro- und mikrohistorische Zugriffe auf die Geschichte aller (sich wandelnden) Weltregionen geben, akteurszentrierte ebenso wie ideengeschichtliche, institutionengeschichtliche wie mentalitätshistorische. Den Begriff des „Außereuropäischen“ sollten gerade europäische Historiker dabei immer wieder im Sinne von Pierre Bourdieus Selbstobjektivierung im Blick haben: Ist die Definition der Area oder Weltregion, die wir bearbeiten, eine eurozentrische, aus welcher Epoche stammt sie? Ist sie ein „Brainchild“ des Prozesses der Europäischen Expansion bzw. europäischer Imperialismen?

Die Herausforderung, die sich dabei stellt, ist disziplinäre und Area-Expertise zu wahren bei gleichzeitiger Reflexivität, was den Untersuchungsgegenstand angeht. Ebenso sollte immer genau definiert werden, was kontextgebunden mit Globalgeschichte eigentlich gemeint ist, was diese im konkreten Fall erklären will und kann und welche Themen im Rahmen der faktisch existierenden Globalgeschichte nicht behandelt werden. Kann und sollte Globalgeschichte also wirklich zur „allgemeinen“ Geschichte werden? Oder ist der Fokus auf Beziehungs- und Verflechtungsgeschichte durch das Prisma der Globalgeschichte nicht wiederum eine Verengung? Kann Globalgeschichte „histoire totale“ werden, oder ist eine erweiterte, offene „histoire totale“ im Sinne der grenzenlosen Möglichkeiten des Untersuchungsgegenstandes dann doch mehr als Globalgeschichte und lässt mehr Spielraum für Fragen bzw. Blicke auf die Vergangenheit – nicht zuletzt auch zur Erklärung unserer Gegenwart – jenseits des Globalen? Bzw. ist das Paradigma des Globalen nicht doch wieder ein Anachronismus und eine teleologische Geschichtsphilosophie des 21. Jahrhunderts, die auf andere Epochen projiziert werden und damit historisch Spezifisches, beispielsweise Lokales oder Translokales jenseits des Globalen, aus dem Blick nimmt?

Anmerkungen:
1 Susanne Lachenicht, Information und Propaganda. Die Presse deutscher Jakobiner im Elsaß, 1791-1800, München 2004.
2 Dies., Hugenotten in Europa und Nordamerika. Migration und Integration in der Frühen Neuzeit, Frankfurt am Main 2010.
3 Dies./ Kirsten Heimsohn (Hrsg.), Diaspora Identities. Exile, Nationalism and Cosmopolitanism in Past and Present, Frankfurt am Main/ Chicago 2009.
4 Susanne Lachenicht/ Dagmar Freist (Hrsg.), Connecting Worlds and People. Early Modern Diasporas, London 2016.
5 Siehe dazu: Susanne Lachenicht, Europeans Engaging the Atlantic. Knowledge and Trade, 1500-1800. An Introduction, in: Dies. (Hrsg.), Europeans Engaging the Atlantic. Knowledge and Trade, 1500-1800, Frankfurt am Main/ Chicago 2014, S. 7-21; und Dies., Transregions from Early Colonization to post-Cold War: Multiple Atlantics, in: Handbook of Transregional Studies, London 2017 (im Erscheinen).
6 Dies./ Lauric Henneton/ Yann Lignereux (Hrsg.), The Spiritual Geopolitics in the Early Modern World (=Itinerario. International Journal on the History of European Expansion and Global Interaction 40/2), Cambridge 2016.
7 Siehe hierzu auch: Susanne Lachenicht, How the Americas became the Americas, in: Volker Depkat/ Heike Paul/ Britta Waldschmidt-Nelson (Hrsg.), Cultural Mobility in the Americas, Heidelberg 2017 (im Erscheinen).
8 Siehe hierzu u.a. Nicholas Canny/ Morgan, Philip D. (Hrsg.), The Oxford Handbook of the Atlantic World, c. 1450–c. 1850, Oxford 2011, S. 13-17; Thomas Bender, Foreword, in: Jorge Cañizares-Esguerra/ Erik R. Seeman (Hrsg.), The Atlantic in Global History, 1500–2000, Upper Saddle River/NJ 2007, S. XVII-XXI.
9 Kevin O’Rourke/ Jeffrey G. Williamson, When did Globalisation begin? in: European Review of Economic History 6 (2002), S. 23–50 und dies., Once More: When did Globalisation begin? in: European Review of Economic History 8 (2004), S. 109–117; Christopher A. Bayly, The birth of the modern world 1780-1914. Global connections and comparisons, Malden 2004.
10 Günther Lottes, Strukturwandel europäischer Kulturräume, in: Cornelia Klettke/ Ralf Pröve (Hrsg.), Brennpunkte kultureller Begegnungen auf dem Weg zu einem modernen Europa. Identitäten und Alteritäten eines Kontinents, Göttingen 2011, S. 9-26.
11 Vgl. hierzu die von mir zusammengestellten Foren „Atlantische Geschichte“ aus sehepunkte: http://www.sehepunkte.de/2012/01/forum/atlantische-geschichte-150/; http://www.sehepunkte.de/2012/11/forum/atlantische-geschichte-159/;http://www.sehepunkte.de/2013/07/forum/atlantische-geschichte-169/;http://www.sehepunkte.de/2014/04/forum/atlantische-geschichte-179/;http://www.sehepunkte.de/2015/07/forum/atlantische-geschichte-193/ (20.07.2017).
12 Vgl. hierzu u.a. die Arbeiten von Klaus Weber, Deutsche Kaufleute im Atlantikhandel 1680-1830: Unternehmen und Familien in Hamburg, Cadiz und Bordeaux, München 2004; Hermann Wellenreuther, Heinrich Melchior Mühlenberg und die deutschen Lutheraner in Nordamerika, 1742–1787. Wissenstransfer und Wandel eines atlantischen zu einem amerikanischen Netzwerk, Münster 2013; Susanne Lachenicht, Europeans Engaging the Atlantic; http://www.sehepunkte.de/2015/07/forum/atlantische-geschichte-193/ sowie das Projekt zum Föderalismus des Alten Reiches in den Verfassungsdebatten der USA: https://www.fernuni-hagen.de/imperia/md/content/rewi/iev/depkatdtiev-online2013nr1.pdf (20.07.2017).
13 Achim Landwehr, Die anwesende Abwesenheit der Vergangenheit. Essay zur Geschichtstheorie, Frankfurt am Main 2016.

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08.11.2017