Der Angriff von Hamas-Milizen auf israelische Siedlungen am 07. Oktober 2023 sowie die nachfolgenden israelischen Militäroffensiven gegen den Gaza-Streifen haben Hoffnungen auf Stabilisierung und Frieden in Nahen Osten für absehbare Zeit zunichte gemacht und im Gaza-Streifen eine humanitäre Katastrophe mit bislang über 40.000 Toten ausgelöst, die weltweit für Erschütterung sorgt. In pro-palästinensischen wie pro-israelischen Protestaktionen und Kundgebungen spiegeln sich neben dem Entsetzen angesichts menschlichem Leids auch nahezu unvereinbar erscheinende (historische) Narrative sowie eine zunehmende Polarisierung der Weltbevölkerung wider. Wut, Trauer und Entsetzen über das Leid auf beiden Seiten machen Neutralität nahezu unmöglich und erschweren differenzierte Haltungen, die sich um Empathie für die verschiedenen Perspektiven und Positionen bemühen.

Mit der an der Universität Leipzig für das Wintersemester 2024/25 geplanten Veranstaltungsreihe bemühen wir uns aber genau um dieses Verständnis für die Komplexität des Nahostkonflikts sowie für die Vielfalt, teilweise Gegensätzlichkeit, der Perspektiven auf Wurzeln und Ursachen des Konflikts. Ohne das Leid der unmittelbar und mittelbar Betroffenen sowie die Singularität der Opfererfahrungen auf beiden Seiten aus dem Blick zu verlieren, sollen die geplanten Vorträge und Diskussionsrunden den aktuellen Krieg in Gaza außerdem in größere globale Entwicklungen und Dynamiken einordnen. Denn was als lokaler oder regionaler Konflikt erscheinen mag, ist offensichtlich untrennbar mit weiteren geopolitischen Dynamiken und globalen Entwicklungen verbunden.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist in Präsenz oder via Zoom möglich.
https://uni-leipzig.zoom-x.de/j/61520303181?pwd=bxUZWvceEGQVs6T0kWbZSyRFl5et5P.1