Gewaltgesellschaften. Erfahrungen, Erinnerungen, Kontroversen

Gewaltgesellschaften. Erfahrungen, Erinnerungen, Kontroversen

Organizer
Prof. Dr. Jürgen G. Nagel; PD Dr. Kristin Platt (CoVio – Forschungsverbund Collective Violence)
Host
CoVio – Forschungsverbund Collective Violence
Venue
Campus Leipzig der FernUniversität in Hagen
Funded by
Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW
ZIP
04109
Location
Leipzig
Country
Germany
Takes place
In Attendance
From - Until
24.07.2023 - 28.07.2023
Deadline
31.03.2023
By
Lasse Wichert, Institut für Diaspora- und Genozidforschung, Ruhr-Universität Bochum

Vom 24. bis 28. Juli 2023 wird auf dem Campus Leipzig der FernUniversität in Hagen die 2. Covio-Summer School unter dem Thema "Gewaltgesellschaften. Erfahrungen, Erinnerungen, Kontroversen" stattfinden. Studierende, Promovierende und Interessierte können sich unter der Homepage https://www.gewaltgesellschaften.de verbindlich für die Summer School anmelden.

Gewaltgesellschaften. Erfahrungen, Erinnerungen, Kontroversen

2. CoVio-Summer School

Kollektive Gewalt zeichnet Gesellschaften – nicht nur für den Moment, sondern auf Dauer. Krieg und Genozid sind transgenerationelle Projekte zur Veränderung von Staaten und Nationen, sie zielen auf die Transformation gesellschaftlicher Ordnungen, ihre Folgen sind beabsichtigt. Nicht nur individuelle Traumata gehören daher zu ihren langfristigen Auswirkungen, sondern sie betreffen fundamental die kulturellen Formationen sowohl der Opfergruppen als auch der Tätergesellschaften. Kämpfe um Anerkennung, Forderungen nach Reparation und Restitution, Suche nach und Behauptung von Identität wirken so auch mit großem zeitlichem Abstand auf soziale Selbstbestimmungen und politische Debatten. Politik kann hier vermitteln, ausgleichen, moderieren oder aber anheizen, zuspitzen, eskalieren.

Nicht erst mit der politmedialen Diskussion um die documenta 15 wurde in öffentlichen Debatten problematisiert, dass Kunst und Kultur als Träger von Erinnerung in einem intrikaten Geflecht widerstreitender Interessen, Positionen und Emotionen stehen. Auch der russische Angriff auf die Ukraine hat jene vermeintlich „alten“ Fragen, wie etwa die nach der historischen Verantwortung Deutschlands für den europäischen Osten, in den Mittelpunkt tagesaktueller Diskussionen gerückt. Nicht zuletzt steht mit dem sogenannten „Versöhnungsabkommen“ zwischen Deutschland und Namibia auch das lange vergessene und verdrängte koloniale Erbe der deutschen und namibischen Gesellschaft wieder im Fokus des Interesses.

Die von Prof. Dr. Jürgen G. Nagel (Lehrgebiet Geschichte Europas in der Welt, FernUniversität in Hagen) und PD Dr. Kristin Platt (Institut für Diaspora- und Genozidforschung, Ruhr-Universität Bochum) geleitete Summer School „Gewaltgesellschaften. Erfahrungen, Erinnerungen, Kontroversen“ lädt Studierende und Promovierende ein, eine Woche lang gemeinsam Forschungsfragen aufzuwerfen, neue Perspektiven zu erörtern und Lösungsansätze vertiefend zu diskutieren. Kritisch hinterfragen wir die kulturellen Kontexte bisheriger Erinnerungstheorien. Es wird das Konzept „kollektiver Traumata“ geprüft oder auch das Scheitern geisteswissenschaftlicher Disziplinen vor der Aufgabe der Aufarbeitung ihrer eigenen Geschichte. In Leipzig wollen wir erkunden, wie Gewalterfahrungen Erinnerungen formen und formatieren und warum gerade diese Erinnerungen bis in die Gegenwart Anlass für Kontroversen sind. Dazu bietet die Stadt Leipzig selbst einige Gelegenheit. So wollen wir uns etwa auf die Spuren der Völkerschlacht begeben und im Grassi-Museum über die koloniale Erblast der Ethnographie reflektieren.

Wir laden alle Interessierten ein sich über die Homepage https://www.gewaltgesellschaften.de für die Summerschool anzumelden. Senden Sie uns dazu bitte einen maximal einseitigen Lebenslauf und ein maximal einseitiges Motivationsschreiben über den Upload-Bereich der Homepage. Anmeldeschluss ist der 31. März 2023. Veranstaltungsort der Summer School ist der Leipziger Campus der FernUniversität in Hagen. Für Fragen wenden Sie sich bitte an: info@gewaltgesellschaften.de.

„CoVio – Forschungsverbund Collective Violence“ ist ein Zusammenschluss von Forschenden und Lehrenden der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der FernUniversität in Hagen und des Instituts für Diaspora- und Genozidforschung der Ruhr-Universität Bochum.

Programm

Das Programm wird im ersten Quartal 2023 bekannt gegeben.

Contact (announcement)

Dr. Lasse Wichert
Institut für Diaspora- und Genozidforschung
Ruhr-Universität Bochum
Universitätsstraße 150
44801 Bochum

Tel.: 0049(0)234-32-29705
Fax: 0049(0)234-32-14770
E-Mail: lasse.wichert@rub.de

https://gewaltgesellschaften.de/