Adolf Bastian war nicht nur der Begründer der modernen Ethnologie in Deutschland, sondern auch der Gründungsdirektor des 1886 eröffneten "Königlichen Museums für Völkerkunde", dem heutigen Ethnologischen Museum. Er brach 1850 im Alter von 24 Jahren als Schiffsarzt zu seiner ersten Weltreise auf, die acht Jahre dauerte. Es folgten weitere große Reisen, und von der neunten, die ihn im Alter von 77 Jahren in die Karibik führte, kehrte er nicht zurück. Er verstarb am 3. Februar 1905 in Port of Spain auf der Insel Trinidad.
In einer Vielzahl von Publikationen verarbeitete Bastian seine Reisen und versuchte, seine Erkenntnisse in einer umfassenden Wissenschaft vom Menschen zusammenzufassen. Seine besondere Aufmerksamkeit galt dabei den schriftlosen "Naturvölkern", die durch die Expansion der Europäer zum Untergang verurteilt schienen. Es galt, möglichst viele materielle Zeugnisse ihrer Kulturen vor der Vernichtung zu retten. Deshalb schickte er Forschungs- und Sammelexpeditionen in alle Welt, mit dem Ziel, in Berlin ein umfassendes Archiv der Weltkulturen einzurichten. Daneben lehrte er Ethnologie an der Berliner Universität und gründete 1869 zusammen mit Rudolf Virchow die "Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte".
Das Ethnologische Museum ehrt Bastian mit einem wissenschaftlichen Symposium, das Bastian-Forscher aus aller Welt nach Berlin holt, und einer Sonderausstellung zu Leben und Wirken der Völkerkundlers, die am 25. 2. 2005 eröffnet wird.