Leben mit dem ‚Großen Krieg’. Der Erste Weltkrieg in globaler Perspektive / Living with the Great War. The First World War in a global Perspective

Leben mit dem ‚Großen Krieg’. Der Erste Weltkrieg in globaler Perspektive / Living with the Great War. The First World War in a global Perspective

Organizer
Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung
Venue
Donau-Universität Krems
Location
Krems
Country
Austria
From - Until
12.09.2013 - 14.09.2013
Deadline
16.06.2013
Website
By
Julia Walleczek-Fritz

----------English version below----------

"Leben mit dem ‚Großen Krieg’. Der Erste Weltkrieg in globaler Perspektive"
Internationale Konferenz zum Ersten Weltkrieg als wissenschaftliches Begleitprogramm der Ausstellung „Jubel & Elend. Leben mit dem Großen Krieg 1914–1918“ auf der Schallaburg 2014.

Der Erste Weltkrieg zeigte zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Schwächen und Bruchstellen europäischer und außereuropäischer Gesellschaften auf. Dieser Krieg bildete ein „zentrales Element einer europäischen Zivilisationskrise“ (Wolfgang Kruse, 2009). Vier Jahre Krieg bedeutete auch: Der anfängliche Jubel, der tausende Menschen erfasst hatte und der von der Führungsebene gestärkt wurde, endete für beinahe alle Bevölkerungsschichten im Elend.

Wie war es möglich, dass Gesellschaften, die sich am Vorabend des Ersten Weltkrieges derart zivilisiert gaben, in einen Krieg schlitterten, der in unglaublicher Brutalität endete? Daran schließen sich weitere Überlegungen an, wie etwa: Wie konnten die Menschen dieses vierjährige Kriegsgeschehen durchhalten? Welche Bereiche der Gesellschaft, des Militärs und der Politik waren Träger des Systems? Wer und was boten neue Perspektiven und gaben Hoffnung oder nährten die Friedenssehnsucht?

Bei dieser Konferenz werden drei Analyseebenen zusammengeführt:
- Erstens werden längerfristige Entwicklungslinien fokussiert. Wie hat sich der Erste Weltkrieg auf die verschiedenen Bereiche des gesellschaftlichen Lebens ausgewirkt? Dabei sollen die Ausgangsbedingungen am Ende des 19. Jahrhunderts und die Rahmenbedingungen nach 1918 zusammen gesehen werden.
- Zweitens sollen im Sinne des Ausstellungstitels „Jubel & Elend. Leben mit dem Großen Krieg, 1914–1918“ besonders die Gegensätze herausgearbeitet werden. Worin spiegeln sich Jubel und Elend wider, wer oder was (und wann) durchläuft eine Prozess der Ernüchterung oder wird zum Kriegsbejaher?
- Drittens wird durch eine vergleichende (Länder-)Perspektive dem Ersten Weltkrieg als globalen Krieg entsprochen. Die Berücksichtigung einer transnationalen und transkulturellen Analyse bezieht sich dabei nicht nur auf die Hauptakteure, sondern schließt ihre außereuropäischen Verbündeten, sonstige Kriegsteilnehmer und Kriegsschauplätze mit ein.

Die Konferenzbeiträge können u.a. aus folgenden Themenfeldern stammen:
- Krieg (z.B. Kriegswesen, Technik, Operationsgeschichte, Taktik & Strategie etc.)
- Bild vom Krieg (z.B. Propaganda, Kriegssammlungen, Kriegsausstellungen etc.)
- Kunst, Fotografie und Literatur (z.B. Kriegsbefürworter und Gegner, Einfluss der Kriegsmalerei oder der Fotografie auf Strömungen/Künstler nach 1918, technische Fortschritt im Bereich der Fotografie/des Films während des Krieges und seine Nachwirkungen etc.)
- Staat, Gesellschaft & Staatlichkeit, Wirtschaft (z.B. Besatzungsregime, nationale Konflikte, Antisemitismus, Kolonialismus, neue Grenzziehungen, Sozialpolitik, Mieterschutz, Frauenwahlrecht, behördliche Lenkung der Wirtschaft, Chancen für außereuropäische Volkswirtschaften etc.)
- Gewalt (Völkermord, Gewalterleben, Kriegsrecht, Kriegsverbrechen etc.)
- Bild vom Menschen (Kinder/Jugendliche, Frauen, Männer/Soldaten, Minderheiten, Eliten, Kriegsgefangene, Flüchtlingswesen, Migrationsforschung etc.)
- Biographien (namhafte Persönlichkeiten und „no-names“)
- Wissenschaft (verschiedene Disziplinen, militärische Instrumentalisierung, Fortschritt/Erkenntnisgewinn, Nachhaltigkeit etc.)
- Erinnerungskultur (z.B. Heldenkonstruktion, (De-)Konstruktion von Mythen, Denkmallandschaften, Battlefield Tourism etc.)
- Bild vom Frieden (Beschäftigung mit dem Thema Frieden vor Kriegsausbruch, Neutrale, Friedensgesellschaften, Aktivitäten der Pazifisten und Friedensbefürworter bei den kriegführenden Parteien, Engagement der (katholischen) Kirche etc.)

Die Beiträge können die oben genannten Themenfelder problematisieren, sind aber nicht darauf beschränkt. Neben Vorschläge aus dem Feld der historischen Wissenschaften sind Beiträge aus anderen Disziplinen ebenso willkommen.

Ausdrücklich erwünscht sind Beiträge, die sich nicht nur auf europäische sondern auf außereuropäische Kriegsteilnehmer/Kriegsschauplätze beziehen und dem Ersten Weltkrieg in seiner globalen Dimension gerecht werden.

Die Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Die Dauer der Vorträge beträgt max. 20 Minuten. Eine Veröffentlichung der Beiträge ist geplant.

Wir freuen uns auf Themenvorschläge (max. 400 Wörter), dem ein Kurzlebenslauf beigefügt ist (beides in Deutsch oder Englisch). Die Unterlagen sind als Word oder pdf-Dokument bis spätestens 16. Juni 2013 an julia.walleczek-fritz@bik.ac.at zu senden.

Die Benachrichtigung der zur Tagung angenommenen Teilnehmer erfolgt spätestens bis zum 7. Juli 2013.

Im Rahmen der budgetären Möglichkeiten sind die Veranstalter darum bemüht, Reisekosten (i.d.R. Bahnfahrt zweiter Klasse, gültig für Deutschland, Österreich und die Schweiz) sowie Übernachtungskosten der Referenten und Referentinnen der Konferenz zu übernehmen.

-----------------------------------------------

"Living with the Great War. The First World War in a global Perspective"
The international World War One-Conference linked to the Exhibition “Jubel & Elend. Leben mit dem Großen Krieg 1914–1918” (Elation & Misery. Living with the Great War 1914-1918) at Castle Schallaburg in 2014.
Conference organisation: Ludwig Boltzmann-Institute for the Research of War-Consequences
Venue and date: Danube University Krems/Austria, 12.09.2013-14.09.2013

The weaknesses and fractures of European and non-European societies at the beginning of the 20th century were clearly shown by World War One. This war was a “central element of a European crisis of civilisation” (Wolfgang Kruse 2009). The four years of bellicose struggle started out with wide spread elation which enthused thousands of people all over Europe and ended in misery for nearly all social strata.

How could societies which were civilized on the eve of World War One slide into a war that ended in such tremendous brutality? Also further aspects should be considered:

How could people survive and stand this four year lasting warfare? Which parts of society, military and politics supported the system? Who and what offered new perspectives, gave hope or nourished the longing for peace?

Three levels of analysis are intended to be merged at the conference:
- A focus on long-term trends. How did Wold War One influence different parts of social life? Conditions at the end of the 19th century and after 1918 should be seen in comparison.
- An analysis of contrasts according to the title of the exhibition “Elation & Misery. Living with the Great War 1914-1918”. What reflects elation and misery and who or what (and when) ran through a process of disillusion or became supporters of the war?
- A comparing (state-)perspective that ensures a discussion of the First World War in its global dimensions. Transnational and transcultural analyses should take into account non-European auxiliaries as well as other combatants or exotic/less investigated fronts of this war.

Proposals could relate to the following aspects but are not limited to:
- War (e.g. warfare, technique, operational history, tactic & strategy etc.)
- Perception of War (e.g. propaganda, war collections, war exhibitions and museums etc.)
- Art, Photography & Literature (e.g. war supporter and opponents, how war painting or photography influenced movements and artists after 1918, technical progress in the field of photography, films during the war and its aftermath etc.)
- State, society & (economic) policy (e.g. occupation regimes, national conflicts, anti-Semitism, colonialism, new borders, social policy, rent control, female suffrage, governmental control, opportunities for non-European economics etc.)
- Crimes against humanity (e.g. genocide, experience of violence, martial law, atrocities etc.)
- Perception of the human being (e.g. children/youngsters, women, men/soldiers, minorities, elites, POWs, refugees, migration studies etc.)
- Biographies (e.g. well known and „no-names“)
- Science (e.g. various disciplines in the service of war, military exploitation, progress/awareness, sustainability etc.)
- Remembrance (e.g. (de-)construction of myths and heroes, preservation of historical monuments, battlefield tourism etc.)
- Perception of peace (e.g. discussion of peace before 1914, neutrals, peace societies, pacifistic activities and peace supporters, engagement of the (Roman Catholic) church etc.)

We explicitly encourage contributions which deal with non-European combatants/theatres of war in order to stress World War One as a global conflict and contributions from other disciplines than the historical sciences.

Conference languages are German and English. Presentations should not exceed 20 minutes. Please send proposals including your name and institutional affiliation as well as a brief CV and an abstract of the proposed paper (up to 400 words) under the heading “Living with the Great War” by 16th of June 2013 to: julia.walleczek-fritz@bik.ac.at.

The authors of selected proposals will be informed not later than 7th of July 2013.

According to the limits of funds and if applied for by the conference speakers, the organizers aim to cover travel and accommodation expenses.

A publication of all contributions is planned.

Programm

Contact (announcement)

Julia Walleczek-Fritz
Ludwig Boltzmann-Institut für Kriegsfolgen-Forschung
Schörgelgasse 43
8010 Graz
julia.walleczek-fritz@bik.ac.at