Das Selbstverständnis der Historischen Geographie ist es, eine Brücke zwischen historisch und zugleich räumlich orientierten Disziplinen aller Couleurs zu schlagen, die sich also im Spannungsfeld von Raum und Zeit bewegen. In dieser Tradition ist es den Organisierenden ein Anliegen, alten wie neuen Forschungsansätzen aus historischen und räumlichen Kultur- und Sozialwissenschaften – von Archäologie und Geschichte, Geographie und Raumplanung über Kulturanthropologie und Ethnologie bis hin zu Kunst- und Literaturwissenschaften usw. – ein Forum zur Entwicklung gemeinsamer Forschungsfelder und -fragen zu bieten oder einfach ihre Arbeiten mit Vertretern dieser Disziplinen zu diskutieren.
Die Zusammenarbeit historischer und räumlicher Forschung beschränkte sich in den letzten Jahrzehnten im deutschsprachigen Raum weitgehend auf Kulturlandschaftsforschung und -pflege, Länderkunde und Regionalforschung. Dabei bieten sich nach den Diskussionen um konstruktivistische Raum-, Zeit- und Kulturverständnisse mannigfaltige weitere Kooperationsmöglichkeiten. Sie reichen von der Rekonstruktion vergangener Umwelten über Darstellung von Räumen und/oder Zeiten in verschiedenen raum-zeitlichen Kontexten bis hin zu modellartigen Vorstellungen wie etwa die von Immanuel Wallerstein. Diese Breite von Themen wollen wir zusammenführen.
Exemplarisch, aber nicht ausschließlich können Arbeiten eingereicht werden, die sich Erinnerungsorten und -landschaften, Raumkonzepten und -darstellungen (in der Vergangenheit), Umwelt-, Siedlungs- oder Wirtschaftsgeschichte widmen, ebenso wie Arbeiten zur Wissenschaftsgeschichte und -soziologie. Dabei sind theoretische, empirische und anwendungsorientierte Arbeiten (etwa zur Kulturlandschaftspflege oder touristischen Inwertsetzung) ebenso willkommen wie Arbeiten zu unterschiedlichen Regionen und Epochen.
Die Tagung findet am 11.04.2014 & 12.04.2014 am Geographischen Institut der Universität Bonn statt.
Interessent_Innen, die ihre Arbeit vorstellen möchten, senden bitte bis zum 28.02.2014 ein Abstract von nicht mehr als einer Seite an raumundzeit@geographie.uni-bonn.de. Beiträge auch von Nachwuchswissenschaftler_Innen sind ausdrücklich erwünscht, die Zahl einzureichender Abstracts pro Person ist jedoch beschränkt auf ein Abstract.