(Post)Kolonialismus und die deutsche Geschichtswissenschaft. Themen – Trends – Perspektiven

(Post)Kolonialismus und die deutsche Geschichtswissenschaft. Themen – Trends – Perspektiven

Veranstalter
Cäcilia Maag, M.A. / Malina Emmerink, M.A. / Nils Schliehe, M.A., Universität Hamburg
Veranstaltungsort
Universität Hamburg
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.02.2017 -
Deadline
29.09.2016
Website
Von
Nils Schliehe

Die seit den 1990er-Jahren intensiv geführte Debatte um die Integration postkolonialer Perspektiven in die geschichtswissenschaftliche Forschung fand ihren (vorläufigen) Schlusspunkt im konsensualen Ruf nach systematischen Einzeluntersuchungen zu Beginn der 2000er-Jahre. Die kontroversen Verhandlungen über eine Neubetrachtung der „Kolonialgeschichte“ legten zahlreiche Forschungsdesiderata frei, deren Bearbeitung sich Nachwuchswissenschaftler_innen seit dem zur Aufgabe gemacht haben. Die neueren Forschungen sind vermehrt eingebettet beispielsweise in Konzepte von Gender, Class und Race im kolonialen Zusammenhang, globale Kontextualisierungen von Nationalgeschichte, Untersuchungen zu kolonialen Imaginationen und Vorstellungswelten sowie postkoloniale Theorien.
Der Workshop zielt auf einen Realitätsabgleich zwischen den in den letzten zwei Jahrzehnten gestellten Forderungen bezüglich Konzeption, Methodik und Inhalten und der gegenwärtigen Forschungspraxis ab. Dabei sollen aktuelle Forschungsprojekte im Bereich der historischen (Post)Kolonialismusforschung mit den Forderungen und Kernthemen in Beziehung gesetzt und auf ihr Potential und ihre Aktualität hin beleuchtet werden. Was ist erreicht, was gilt es zu erreichen und was neu zu (be)denken? Wie steht es um die Aktualität der aufgeworfenen Fragestellungen und der daraus resultierten Forderungen? Lässt sich ein praxisbedingter Wandel in den Zielsetzungen, Methoden und/oder Untersuchungsgegenständen feststellen? Wie können nationalgeschichtlich ausgerichtete Forschungen integriert werden, oder muss gar die (Kolonial-)Geschichte neu geschrieben werden?

Programm

Gegliedert wird der Workshop in eine theoretische Einführung zu den oben genannten Kernkonzepten und drei Panels zu folgenden thematischen Schwerpunkten:
- Koloniale Gewalt (koloniale Kriegsführung, Entgrenzung, Genozid)
- Konstruktionen des ‚Anderen’ und des ‚Selbst’ ((post)koloniale Identitäten, Diskriminierung, Rassismus, Intersektionalitäten)
- Perspektivwechsel (Perspektive der Kolonisierten, Nicht-europäische Diskurse zur Kolonialgeschichte, Koloniale Spuren in den Metropolen)
Dabei soll gleichzeitig Raum für die Diskussion von Problemen und einen Austausch über Schwierigkeiten des Forschungsalltags geschaffen werden.

Die Forschungsprojekte sollen in Form eines 15-minütigen Impulsreferates in den methodischen und theoretischen Rahmen des Workshops eingeordnet werden. Um einen gemeinsamen Wissensstand zu gewährleisten und die Diskussion auf theoretische und methodische Aspekte fokussieren zu können, werden allen Teilnehmer_innen im Vorfeld des Workshops knappe Themenskizzen aller Projekte (historischer Kontext, Fragestellung, Quellen) zur Verfügung gestellt.

Bitte schickt Eure Abstracts mit einer Einordnung des Projekts in eines der drei Panels(max. 5 Seiten) bis zum 29.09.2016 an nachwuchsworkshophh2017@gmail.com.

Kontakt

Nils Schliehe

Von-Melle-Park 6
20146 Hamburg

nachwuchsworkshophh2017@gmail.com


Redaktion
Veröffentlicht am
28.07.2016
Beiträger