Am 11. und 12.03.2015 fand in Eichstätt die interdisziplinäre Nachwuchstagung „Räume, Orte, Konstruktionen. (Trans)Lokale Wirklichkeiten im Mittelalter und der Frühen Neuzeit“ statt. Die Veranstaltung war dem spatial turn verpflichtet, der den Raum in den Fokus der Forschung gerückt und Räumlichkeit bzw. Körperlichkeit als anthropologische Grundkonstanten thematisiert hat. Im Fokus standen dreidimensionale, materiell existierende Räume. Mit sakralen, städtischen sowie ländlichen Räumen, Regionen und Territorien in der Vormoderne wurden drei verschiedene Raumkategorien vergleichend in den Blick genommen. Zentral waren dabei insbesondere die Entstehung von Räumen bzw. ihr Konstruktionsprozess und ihre (mentalen, bildlichen, sprachlichen) Repräsentationen. In mehreren Beiträgen wurden das Verhältnis zwischen vorgestellten und umgesetzten Räumen sowie die Wahrnehmung von Räumen thematisiert.
Indem die Veranstalter keinen festgelegten Epochenschwerpunkt vorsahen, konnten Kontinuitäten sowie Diskontinuitäten zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit aufgezeigt werden.
Vor den Beiträgen der Nachwuchstagung regte MICHAEL RATHMANN (Eichstätt) in einem Impulsreferat zahlreiche Denkanstöße an, indem er Veränderungen in der Raumwahrnehmung und –erfassung zwischen Antike und Spätmittelalter skizzierte. Ausgangspunkt der Darstellung von Raum war zunächst das Umfeld des Betrachters, das etwa linear („Weg“ der Hera im 22. Gesang der Ilias) oder in konzentrischen Kreisen mit vom Zentrum nach außen hin abnehmender Detailgenauigkeit (Schild des Achilleus im 18. Gesang der Ilias) wiedergegeben wird. Die Darstellung sei generell zweckgebunden. Dies gelte auch für die Kartographie, deren Ursprung in der Erfassung politisch-administrativer Zusammenhänge liegt (Hekataios-Karte), was in Zentraleuropa erst am Ende des Mittelalters die Grundlage für die moderne Kartographie wurde. Mittelalterliche Karten dienten mit Ausnahme der arabisch-sizilischen und byzantinischen Karten weniger der Raumerfassung, sondern der Raumvisualisierung.
JÖRG WIDMAIER (Tübingen) begann die erste Sektion „Sakrale Räume“, indem er anhand der mittelalterlichen Sakrallandschaft Gotlands zeigte, wie sakraler Raum als Ressource verstanden werden kann. Die zentrale Funktion der Kirche sei die Bereitstellung eines Heils- und Memorialraums. Bei der Nutzbarmachung des Chorraumes treten die unterschiedlichen Strategien und Absichten von einzelnen Stiftern oder Stiftergemeinschaften besonders hervor. An den Kirchen von Hellvi, Källunge und Lau wurden exemplarisch nicht wie bisher nur der Kirchenbau, sondern vor allem dessen Einrichtung und Ausstattung etwa mit Wandmalereien und liturgischen Gegenständen genauer betrachtet. Der dadurch entstehende Interpretationsspielraum erlaube neue Erklärungsansätze auf die Partizipation und den Einfluss von Stiftern bei der Gestaltung der Sakrallandschaft auf Gotland.
Im Anschluss wandte CHRISTINA VOSSLER-WOLF (Tübingen) den Raumbegriff für die Klosterforschung an, indem sie die von Susanne Rau aufgestellten Kategorien der Raumerfassung 1 nach Raumtypen, -dynamiken, -wahrnehmungen und -praktiken auf das Kloster Weingarten und dessen Umland übertrug. Auf der Grundlage erhaltener Ansichten und Pläne aus der Zeit vor der Barockisierung des Klosters wurde deutlich, dass die Kulturlandschaft des Klosters zwar mit Hilfe der vier Kategorien erfasst werden kann, aber eine scharfe Trennung nicht möglich ist. Vielmehr griffen sie ineinander, sodass mit dem Begriff des Raumsystems eine fünfte Kategorie das Kloster als Kulturraum in politischer, ökonomischer und spiritueller Hinsicht begreift.
LARISSA DÜCHTING (Erlangen) widmete sich der Dichotomie von Ort und Raum. Durch die Manifestation göttlichen Wirkens oder die Gegenwart von Heiligkeit werde ein Ort als heilig wahrgenommen und könne durch einen Sakralbau architektonisch eingefasst werden. Das Land der Wirkungsstätten Jesu Christi wurde in der Spätantike als „Land der heiligen Orte“ (terra sanctorum locorum) verstanden. Mit den Kreuzzügen sei eine Verdichtung heiliger Stätten erfolgt, sodass die Region um Jerusalem als „Heiliges Land“ bezeichnet wurde. Somit vollzog sich eine Übertragung der Heiligkeit von den Orten auf die Region. Die einzelnen sakralen Orte konnten wie die Grabeskirche oder die Kirche des hl. Sergios in Damaskus durch andere Glaubensrichtungen de-, re- oder umsakralisiert werden. Dass der Zugang zu den einzelnen heiligen Orten für mehrere Glaubensrichtungen möglich blieb, sei weniger durch eine vermeintliche religiöse Toleranz, sondern vielmehr die Zurschaustellung politischen Einflusses zu erklären.
Die zweite Sektion widmete sich dem Raumbegriff im urbanen Kontext. Am Beispiel des ältesten erhaltenen Wohnhauses in Magdeburg (Remtergang 1) erschloss CHRISTIAN LANDROCK (Magdeburg) das Lebensumfeld eines Syndicus des Magdeburger Stifts zwischen den Jahren 1680 und 1705. Die Anwendung der Vier-Ebenen-Theorie des Hauses nach Konrad Bedal2 (Bau-, Raum-, Funktions-, Sozialstruktur) reiche nicht dazu aus, um ein Haus vollständig begreifen zu können. Daher sei sowohl das Umfeld des Hauses bzw. dessen Position im Gesamtgefüge der Stadt (Fred Kaspar)3 als auch die Anordnung der Gegenstände sowie deren Bedeutung innerhalb des Hauses (Martina Löw)4 einzubeziehen. Dabei werde deutlich, dass vor allem das Vier-Ebenen-Modell Konrad Bedals einer Modifizierung bedürfe, indem die Raumstruktur durch Zonenstruktur ersetzt und als fünfte Ebene die Hausstättenstruktur hinzugefügt werden sollte, die das gesamte bebaute und unbebaute Grundstück in den Blick nehme. Auf der Grundlage eines Inventars der Einrichtung rekonstruierte der Referent dann die vermutliche Einrichtung der einzelnen Zimmer und leitete deren wahrscheinliche Nutzungsfunktionen ab.
TERESA SCHRÖDER-STAPPER (Duisburg) zeigte anhand zweier Beispiele auf, inwiefern Inschriften in der Frühen Neuzeit zur Ordnung und Kategorisierung des Stadtraumes dienten. Im 16. Jahrhundert war der Einfluss im Stadtraum Braunschweigs wiederholt Konfliktstoff zwischen der reformierten Stadt und den katholischen Herzögen von Braunschweig. Besonders die Stadt nutzte dabei Inschriften als Mittel zur Aneignung des Stadtraums, wobei reformatorische Elemente die älteren Inschriftentexte und die zugehörigen Abbildungen verdrängten. In diesem Kontext seien die Stadtverantwortlichen die Herren über die Einschreibung in den Stadtraum gewesen, mit der eine sinnhafte Einheit der Stadt nach Innen und Außen vor allem in Kriegssituationen dargestellt werden sollte: Inschriften stellten Stadtraum performativ her, indem sie Grenzen zwischen dem Stadtraum und dem Umland zögen. Auch in Essen wurde die Reformation mittels Inschriften in den Stadtraum eingeschrieben. Doch anders als in Braunschweig seien ältere Elemente nicht ausgelöscht worden. Aus den Beispielen wurde deutlich, dass mit der Anbringung von Inschriften ein Bündel der performativen Aneignung von Raum verbunden war. Sie ermöglichten den Anbringern, ihre Sichtweise dauerhaft für die Nachwelt festzuhalten.
Mit ihrem Referat über die Unterschiede von imaginierten und realen Räumen begann JANA MADLEN SCHÜTTE (Göttingen) den zweiten Tag. Traktate von Alessandro Benedetti und Andreas Vesalius ermöglichten einen Einblick in das Idealbild eines anatomischen Theaters im 16. Jahrhundert. Die Realität sah jedoch anders aus: Man sezierte in Kirchen, unter freiem Himmel, in bestehenden Räumen der Universität oder in temporär errichteten hölzernen theatra anatomica. Besonders bedeutsam war bei den Sektionen die Anordnung der Akteure im Raum. Die Referentin machte deutlich, dass Sektionen sowohl vor Studenten zu Lehrzwecken, als auch als Inszenierung vor Zuschauern stattfanden: Die Mediziner mussten aktiv ihren Rang aushandeln, der durch die Inszenierung erzeugt und bewiesen wurde. Gerade vor städtischem Publikum sollten durch diese Zurschaustellung medizinischen Expertenwissens neue Patienten gewonnen werden.
SVEN PETERSEN (Göttingen) widmete sich anhand der Belagerung der Festung Bergen op Zoom 1744-1747 der Bedeutung nichtmenschlicher Akteure für die Konstruktion von Räumen, dem Verhältnis zwischen imaginiertem und geschaffenem Raum sowie der Wahrnehmung und Pluralität des Raums. Zunächst beschrieb der Referent das Zusammenspiel von Terrain und Artillerie, insbesondere ihre Interaktion mit den menschlichen Akteuren und der daraus resultierenden Konstruktion des Raums. Die erhaltenen Ansichten und Pläne von Festung und Belagerung zeigen die Vereinahmung, Instrumentalisierung sowie Negierung der nichtmenschlichen Akteure im Ringen um die Deutungshoheit der Gesamtsituation durch Belagerte und Belagerer, wobei chronologische Exaktheit zu Gunsten der situativen Darstellung in den Hintergrund rückte. Durch die unterschiedlichen Perspektiven entstehe eine Pluralität des Raums ebenso wie der Zeit. Der Raum der Belagerung sei ein komplexes dreidimensionales Setting, dessen Entstehung, Genese sowie Stabilität durch spezifische Dinge und deren Wirkung auf die menschlichen Akteure bedingt war.
In seinem Beitrag über Wetzlar als Sitz des Reichskammergerichts zur Zeit der letzten großen Visitation 1767-1776 thematisierte Alexander Denzler (Eichstätt) die Konstruktion politischer Handlungsräume im 18. Jahrhundert. Über die Stadt verteilt lagen Räume und Orte des politischen und juristischen Handelns. Während das Papius-Palais als Wohnort des kaiserlichen Kommissars gleichzeitig Konferenzort der Visitatoren war, habe Austausch auch während gemeinsamer Mahlzeiten in den Unterkünften der Visitatoren stattgefunden. Die Quartiere seien darüber hinaus nicht nur private Wohnorte, sondern auch Orte der Ranginszenierung gewesen. Im Rathaus befand sich die Diktaturstube zur Vervielfältigung der Protokolle und Beilagen der Visitationen. Die Erstfassung der Protokolle entstand jedoch im Konferenzsaal der Visitatoren im Reichskammergericht selbst: Die dabei vorherrschende Sitzordnung spiegelte die Reichsordnung wider. Dem Rang der jeweiligen Obrigkeit entsprechend erfolgte die Abgabe und Gewichtung der Stimmen. Dokumentiert wurde das Verfahren durch die Protokolle, die durch die Übersendung an die Herrschaftszentren und die Information einer breiteren Öffentlichkeit durch ihre Drucklegung den Handlungsraum deutlich erweitert und eine externe Kontrolle ermöglicht habe.
Zu Beginn der dritten Sektion „Ländliche Räume, Regionen und Territorien“ zeigte MIRCO BÄUMER (Osnabrück) zunächst am Beispiel der Vasallen der Bischöfe von Osnabrück, inwiefern das Lehenswesen als Indikator für die Ausbildung eines Territoriums nutzbar gemacht werden kann. Auf der Grundlage von Urkunden- und der edierten Lehenbücher der Bischöfe sei die Entwicklung einzelner Lehen und Lehensnehmer und damit die Entstehung des Territoriums der Osnabrücker Bischöfe ablesbar. Augenfällig sei die Variabilität der Lehen, die dem sozialen Stand und der erwarteten Gegenleistung des Lehensnehmers gemäß ausgegeben und gegebenenfalls an besondere Umstände angepasst worden seien. Eine Übertragung der Ergebnisse in digitale Karten mache die Entwicklung der Lehensverleihungen auf der Makro- und Mikroebene sichtbar.
STEFAN STRIEGLER (Greifswald) zeigte exemplarisch die Divergenz zwischen der Alltagswahrnehmung geographischer Räume und ihrer Beschreibung und Visualisierung durch und für Dritte. Während Räume im Mittelalter relationale Räume aus Beziehungen zwischen Menschen, Dingen und Orten waren, wandelten sich das Raumverständnis und die Raumerfassung in der Frühen Neuzeit. Der Wandel vom dynamischen, mehrschichtigen Raumbewusstsein hin zu einer normativen Raumkonstruktion wird besonders deutlich an den Karten von Preußen und ihrem Begleitbuch aus der Feder des Caspar Henneberger. Indem er neben den topographischen und onomastischen Fakten gleichzeitig eine Anleitung zur Benutzung sowie seine Erfahrungen bei der Beschaffung des Wissens über den beschriebenen Raum mitteilte, habe Henneberger unbewusst die Schwierigkeiten beim Übergang von oral tradierten relationalen Räumen zu abstrakten, euklidischen Darstellungen dargestellt. Mit der Mischung aus lokalen Berichten und eigenen Messungen und Erkundungen verband Henneberger lokale Raumkonstruktionen zu einem translokalen Amalgam.
TERESA MASSINGER (Eichstätt) untersuchte Mechanismen der Konstruktion von Raum und Territorium in Franken und Schwaben. Einen Zugriff darauf erlaubten Herrschaftskonflikte im territorium inclausum des Altlandkreises Dinkelsbühl: Wer verfügte im 18. Jahrhundert über die Landeshoheit, über wen und was und in welchen Grenzen? Die unterschiedlichen Argumentationen und Strategien der Streitparteien über Herrschaftsrechte in verschiedenen Zusammenhängen und Zeiten schlugen sich auch in Karten nieder. Diese seien somit als mediale Aufbereitung der diskursiven Darstellung von Herrschaftsansprüchen zu verstehen. Der Diskurs über Raumvorstellungen wurde aus einer juristisch-gelehrten Debatte sowie aus der Herrschaftspraxis gespeist. Landeshoheit war dabei ein zweckdienliches Konstrukt: Man erkannte einen Unterschied zwischen dem theoretischen Konzept der Landesherrschaft und den realen Praktiken der Herrschaftsausübung. Landeshoheit sei somit ein Propaganda-Streitbegriff gewesen, der zur Durchsetzung der Ansprüche diente.
MAIKE SCHMIDT (Trier) untersuchte ausgehend von generellen Überlegungen zur Rolle von Grenzen die Bedeutung lokaler Räume in Grenzkonflikten. Das Herzogtum Lothringen war im 16. Jahrhundert ein Paradebeispiel für die Zersplitterung von Herrschaft. Nach der Eingliederung von Toul, Metz und Verdun wurde Gerhard Mercator 1560 mit der Erstellung einer Karte des Herzogtums beauftragt. Anders als der Herzog wollte Mercator keinesfalls noch nicht realisierte Gebietserweiterungen darstellen. Folglich weist seine Karte keine Grenzen auf, sondern lediglich Bezeichnungen der Landstriche. Im Grenzdisput um Merzig-Saargau 1614 versuchten die Streitparteien, den Konflikt mittels Karten zu lösen. Doch die Erstellung der Karten und die damit verbundene Einrichtung von Kommissionen sowie die Befragung der Einwohner lösten einen neuen Konflikt um das Nalbacher Tal aus. In Karten sei folglich Wissen über den Raum eingeschrieben worden, sodass sie als Mittel zur Raumbeschreibung und –absicherung gegenüber scheinbar übermächtigen Nachbarn, aber auch zur Festschreibung kleiner Herrschaften dienen konnten.
Abschließend diskutierte KORBINIAN ERDMANN (Köln), inwiefern das Herzogtum Krain in der Frühen Neuzeit als Heterotopie verstanden werden könne. In der Wahrnehmung Reisender sei der Zirknitzer See die einzige Attraktion der Region gewesen: Durch seine Eigenschaften als Sickersee innerhalb einer Karstlandschaft schwillt der Seepegel unregelmäßig an und ab. Das Unverständnis darüber habe im 16. und 17. Jahrhundert zur Vorstellung geführt, dass das Seegebiet durch Fischfang, Jagd und Landwirtschaft auf drei Arten nutzbar gemacht werden könne. In den zahlreichen Erwähnungen des Zirknitzers Sees in Reiseberichten wurde dieses Wunder nicht hinterfragt. Durch den Glauben an die reale Existenz seiner wundersamen Eigenschaften könne der See als Heterotopie gelten, was durch die Überhöhung der Bedeutung des Sees für das Reich ebenso wie für das Herzogtum unterstrichen werde. Erst im 18. Jahrhundert sei dieses als real wahrgenommene Schlaraffenland durch naturkundliche Forschungen zu einem wissenschaftlich entzauberten Untersuchungsobjekt geworden.
In der Schlussdiskussion war schnell festzustellen, dass es weder einen kohärenten Raumbegriff gab noch gibt. Das Raumverständnis und die Raumwahrnehmung in der Vormoderne waren von der Lebenswelt der Zeitgenossen geprägt. Raumbeschreibung und –darstellung wurden beeinflusst von der Aussageabsicht oder dem Nutzungszweck und waren somit stark selektiv: Wann war was für wen relevant? Die Referenten bemühten zahlreiche Ansätze der modernen Forschung für ihre jeweiligen Fragestellungen, sodass die Tagung verschiedene Zugänge zur Thematik zusammenführte und in einen fruchtbaren Austausch brachte. Abschließend ist festzuhalten, dass man als Historiker die Auseinandersetzung mit „Raum“ als Begriff, Kategorie, Folie oder Konzept kaum vermeiden kann, da die Entstehung der Quellen immer in individuelle Raumkonzepte und –
vorstellungen eingebunden ist.
Konferenzübersicht:
Impulsreferat
Michael Rathmann (Eichstätt), Wahrnehmung und Konstruktion von Räumen in der Antike
Sektion I: Sakrale Räume
Jörg Widmaier (Tübingen), Sakraler Raum als Ressource. Die gotländischen Kirchenbauten und die gesellschaftliche Konstruktion von Raum
Christina Vossler-Wolf (Tübingen), Spirituelle und ökonomische Räume als Ressourcen? Die Klosterlandschaft Weingarten in Mittelalter und Früher Neuzeit
Larissa Düchting (Erlangen), Heilige Orte im Heiligen Land
Sektion II: Städtische Räume
Christian Landrock (Magdeburg), Das Haus als Untersuchungsraum für die Geschichtswissenschaft. Ein methodischer Versuch am Beispiel des Remtergang 1 in Magdeburg in der Vormoderne
Teresa Schröder-Stapper (Duisburg), Die beschriebene Stadt – Die Konstruktion des städtischen Raumes in frühneuzeitlichen Inschriften
Jana Madlen Schütte (Göttingen), Vom Phantasieraum zur Inszenierung vor Publikum: das theatrum anatomicum im Spätmittelalter und zu Beginn der Frühen Neuzeit
Sven Petersen (Göttingen), Ding – Macht – Raum. Zur materiellen Kultur von Belagerungen im 18. Jahrhundert
Alexander Denzler (Eichstätt), Menschen und Schriftlichkeit: Die Konstruktion von politischen Handlungsräumen im 18. Jahrhundert
Sektion III: Ländliche Räume, Regionen und Territorien
Mirco Bäumer (Osnabrück), Der Bischof und seine Vasallen. Das Lehnswesen als Herrschaftsinstrument im entstehenden Territorium Osnabrück während des Hoch- und Spätmittelalters
Stefan Striegler (Greifswald), Lokalität und translokale Räume. Strukturen der alltäglichen Wahrnehmung geographischer Räume am Beispiel Caspar Hennebergers (16. Jahrhundert)
Teresa Massinger (Eichstätt), Landeshoheit im territorium inclausum? Die Konstruktion von Territorium und Raum in Franken und Schwaben
Maike Schmidt (Trier), Poröse Grenzräume? Die Mosel-Saar-Regionen im späteren 16. Jahrhundert und 17. Jahrhundert
Korbinian Erdmann (Köln), Zwischen Non-place und Heterotopie – das Herzogtum Krain in Länderbeschreibungen und Reiseliteratur der frühen Neuzeit
Anmerkungen:
1 Susanne Rau, Räume (Historische Einführungen), Frankfurt am Main 2013, bes. S. 122-191.
2 Konrad Bedal, Historische Hausforschung. Eine Einführung in Arbeitsweise, Begriffe und Literatur, Bad Windsheim 1993, bes. S. 41-104.
3 Fred Kaspar, Bauen und Wohnen in einer alten Hansestadt. Zur Nutzung von Wohnbauten zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert dargestellt am Beispiel der Stadt Lemgo, Bonn 1985, bes. S. 125-150.
4 Martina Löw, Raumsoziologie, 7. Aufl. Frankfurt am Main 2012, bes. S. 153-157.