„Der Nahe Osten ist eine Konfliktregion, in der Demokratie und Rechtsstaat sich nicht entwickeln.“
„Der Islam ist eine Religion der Gewalt und Intoleranz, die die Ungleichheit der Geschlechter eingebaut hat.“
„Der islamischen Raum ist von nichts anderem geprägt, als dem Hass zwischen Volksgruppen und Nationen, der jahrhundertealte unersetzliche Kulturgüter zerstört.“
Solche Meinungen sind schon lange überall zu hören; und heute finden sie offenbar besonders viele Anhänger:innen. Wer über den Nahen und Mittleren Osten arbeitet, bewegt sich in einer Atmosphäre der Vorurteile, Stereotypen und des Rassismus. Expert:innen für den Nahen und Mittleren Osten setzen sich in Wissenschaft und Öffentlichkeit mit solchen Denkmustern sachlich auseinander. Die Region umfasst verschiedene Religionen mit ihren zahlreichen Ausprägungen, aber auch sehr unterschiedliche Sprachen, diverse Literaturen, Vergangenheiten und moderne Medienkulturen. Diese Diversität umfasst eben nicht nur islamische Gruppen, sondern auch jüdische und christliche, daneben zahlreiche kleinere weitere Gruppen. Ihre Verzahnung wird am Institut besonders intensiv erforscht. Verbindungen nach West- und Mitteleuropa stehen dabei ebenso im Fokus.
Am Institut für den Nahen und Mittleren Osten betreiben wir unsere Forschung als Kulturwissenschaft. Kulturwissenschaftliche Forschung beruht auf Philologie, übersteigt sie aber.
Wesentlich für uns:
- Quellenarbeit an Texten, Bildern und Räumen
- historische und literaturwissenschaftliche Schwerpunkte
- Feldforschung und Forschung in den Regionen
- keine theologische oder politikwissenschaftliche Ausrichtung
- Religion als ein Faktor und Untersuchungsgegenstand unter mehreren
- Politik ist uns in der Verflechtung mit anderen Aspekten wichtig
Wir suchen nach Studierenden mit intellektueller Neugier, Enthusiasmus, Ausdauer, Initiative, Sprachbegeisterung und Freude an kritischer Diskussion. Die meisten unserer Veranstaltungen finden auf Deutsch statt.
Aufnahmekriterien:
- BA in einer relevanten Wissenschaft
- belastbare Kenntnisse in mindestens einer nahöstlichen Sprache
- akademische Lesefähigkeit im Englischen
Wir bieten:
- Kompetenz in Geschichte und Kultur des Nahen und Mittleren Ostens
- Sprachkurse in Arabisch (Hochsprache und Dialekt), Hebräisch, Persisch, Türkisch, daneben Armenisch, Aramäisch, Kurdisch (Kirmandschi) und Usbekisch
- ein forschungsorientiertes MA-Studium: viele Seminare, keine Vorlesungen. Einbindung in die Forschung
- enger Kontakt zu Nachbardisziplinen wie osteuropäischer und südosteuropäischer Geschichte, jüdischer Geschichte, Byzantinistik, den Geschichtswissenschaften, Islamischer Kunstgeschichte, Südosteuropakunde, spätantiker und arabischer Philosophie, Kulturphilosophie, Ethnologie und Europäischer Ethnologie
- Exkursionen, Unterstützung bei Feldforschungen und Studienreisen in den Nahen und Mittleren Osten
- internationale Atmosphäre. Wir l(i)eben Vielfalt. Unsere Mitarbeitenden sprechen mehr als ein Dutzend Sprachen und sind so divers wie die Länder des Nahen und Mittleren Ostens
Es gibt keine Studiengebühren an der LMU! Vor allem aber: Intensive Betreuung durch die Dozierenden. Zentrale Lage gleich beim Englischen Garten.
Bitte schicken Sie die vollständige Bewerbung elektronisch an sabrina.zahren@lmu.de (Studiengangskoordination), sowie postalisch an das Institut für den Nahen und Mittleren Osten, Geschwister-Scholl-Platz 1, 80539 München.