Aus den Detailforschungen zu den Massenverbrechen des 20. Jahrhunderts entsteht zu Zeit ein in manchen Hinsichten neues Bild. Der wichtigste Veränderung liegt darin, dass immer mehr Detailstudien zu einzelnen dieser Verbrechen präzisere Aussagen ermöglichen, welche nicht nur die Tätergruppen und die regionalen Bedingungen viel genauer erfassen als bisher sondern auch Reichweite einiger zu schneller Einschätzungen korrigieren. Zugleich hat der gemeinsam von Sheila Fitzpatrick und Michael Geyer herausgegebene Sammelband neue Maßstäbe für den Vergleich vorgeführt – gemeinsame Aufsätze mehrerer Fachleute der jeweiligen Area-Studies nach mehreren ebenfalls gemeinsamen Konferenzen. Die alte Forderung von Stein Rokkan, dass man in einem guten Vergleich hin und her gehen können sollte, ist damit ein Stück weit realisiert.
Der VGWS hat Prof. Nolte damit beauftragt, sowohl neue Forschungen wie neue Arbeitsformen des Vergleichs in einer kleinen Tagung vorzustellen.
Prof. Dr. Michael Geyer, Chicago : Zur Methodik des Vergleichs (angefragt)
Prof. Dr. Robert Thurston, Miami/Ohio : Lynchings in welthistorischer Perspektive Life and Terror in Stalin's Russia, New Haven 1996; mit Bernd Bowetsch Hg.: The Peoples War, Illinois-Press 2000 ; The Witch-Hunts. A History of the Witch-Persecutions in Europe and North America, London 2007.
Dr. Marc Junge, (Bochum): Stalinismus in der Provinz
Dr. Rolf Keller, Niedersächsische Gedenkstätten: Sowjetische Kriegsgefangene in deutscher Hand 1941/42
Dr. Jens Binner, Gedenkstätte Buchenwald: Zwangsarbeit im 3. Reich
Jan Jörn Leidecker, MA, Fraktionsgeschäftsführer der Linken im Niedersächsischen Landtag: Rechtliches Vorgehen gegen Genozid
Termin: 20. März 2010, 9:00 bis 18:00
Ort: Volkshochschule Hannover,
Theodor-Lessing-Platz 1, Lessing-Saal