Grenzüberschreitende institutionalisierte Zusammenarbeit von der Antike bis in die Gegenwart. Strukturen und Prozesse

Grenzüberschreitende institutionalisierte Zusammenarbeit von der Antike bis in die Gegenwart. Strukturen und Prozesse

Organizer
Claudia Hiepel (Universität Duisburg-Essen); Guido Thiemeyer (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf); Henning Türk (ZZF Potsdam/Universität Duisburg-Essen); Christian Henrich-Franke (Universität Siegen); Friedrich Jaeger (KWI Essen); AG Internationale Geschichte des VHD
Venue
Kulturwissenschaftliches Institut (KWI), Goethestraße 31, 45128 Essen
Location
Essen
Country
Germany
From - Until
16.03.2017 - 17.03.2017
Deadline
02.03.2017
Website
By
Henning Türk

Grenzüberschreitende institutionalisierte Zusammenarbeit ist in der heutigen globalisierten Welt eine Selbstverständlichkeit. Für eine Vielzahl von Problemen und Anliegen bieten nationale Räume keine Lösungsansätze mehr, so dass eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit notwendig ist. Dabei haben sich auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher oder politischer Ebene zahlreiche in unterschiedlichem Maße institutionalisierte Kooperationsformen herausgebildet. Diese Zusammenarbeit ist allerdings kein alleiniges Phänomen des 19. und 20. Jahrhunderts, wie die bisherigen Schwerpunkte der historischen Forschung nahelegen, sondern eine institutionalisierte grenzüberschreitende Zusammenarbeit lässt sich sowohl in der Antike als auch im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit identifizieren.
Ziel der Konferenz soll es sein, an ausgewählten Beispielen die Entwicklung grenzüberschreitender Zusammenarbeit in der Geschichte zu untersuchen. Die Tagung verfolgt dabei ein doppeltes Ziel: Erstens soll an konkreten Beispielen untersucht werden, wie die Zusammenarbeit funktionierte, auf welchen formellen und informellen Strukturen sie beruhte und welche Akteure in die Zusammenarbeit eingebunden waren. Zu fragen ist in diesem Zusammenhang auch, wie sich feste Institutionen der Zusammenarbeit herausbildeten. Welche Probleme sollten durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gelöst werden? Lassen sich die untersuchten Einzelfälle systematisieren? Können auf diese Weise die Strukturelemente des politischen Systems und ihr dynamisches Zusammenspiel genauer herauspräpariert werden? Zweitens möchte die Konferenz neue Erkenntnisse über die Veränderung der jeweiligen Handlungsfelder und der Ausgestaltung grenzüberschreitender Zusammenarbeit in einer langen Sicht generieren.

Programm

Donnerstag, 16. März 2017

13.30 Begrüßung und Einführung in die Tagung

14.15-15.30 Uhr Sektion I: Aufbau und Rückbau von Grenzen
Saskia Geisler (Ruhr-Universität Bochum), Finnische Bauprojekte in der Sowjetunion, der Spezialfall Kostamus und seine langfristigen Folgen
Claudia Hiepel (Universität Duisburg-Essen), Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa am Beispiel der Euregios im deutsch-niederländischen Grenzgebiet
Moderation: Dominik Geppert, Bonn/London

15.30-16.00 Kaffeepause

16.00-18.00 Uhr Sektion II: Institutionalisierung als Konfliktregulierung
Sebastian Scharff (Universität Mannheim), Die delphische Amphiktyonie als völkerrechtliche Innovation und institutionelles Experiment
Magda Schusterová (ELSI Universität Osnabrück), Der erste Versuch eines institutionalisierten Europas – ein etwas anderer Blick auf die Friedensliga des böhmischen Königs Georg von Podiebrad
Mechthild Herzog (Universität Luxemburg), Die informelle Entwicklung einer supranationalen Co-Legislative: Das selbstbewusste Agieren des Europäischen Parlaments 1952-1979
Henning Türk (ZZF Potsdam), Die Verhinderung zukünftiger Konflikte durch Institutionen – Die Gründung der Internationalen Energieagentur (IEA) 1974 im Kontext der ersten Ölkrise
Moderation: Christian Henrich-Franke, Siegen

Mitgliederversammlung der Arbeitsgruppe „Internationale Geschichte“

20 Uhr Abendessen

Freitag, 17. März 2017

9.30-11.00 Uhr Sektion III: Infrastrukturen
Christian Henrich-Franke (Universität Siegen), Grenzüberschreitende institutionalisierte Zusammenarbeit und der Verlust der Grenze
Nicola Jahn (Universität Hamburg), Vertrauensbildung im Gründungsprozess einer Public-private-Partnership. Das Beispiel der Deutsch-Niederländischen Telegraphengesellschaft 1901-1905
Sabrina Kirschner (Universität der Bundeswehr München), Grenzüberschreitende institutionalisierte (Entwicklungs)-zusammenarbeit im urbanen Umweltmanagement: Erste Maßnahmen gegen Gewässerverschmutzung in Sao Paulo in den 1960er und 1970er Jahren
Moderation: Guido Thiemeyer, Düsseldorf

11.00-11.30 Uhr Kaffeepause

11.30-13.00 Uhr Sektion IV: Institutionalisierung ökonomischer Beziehungen
Korinna Schönhärl (Historisches Kolleg München/Universität Duisburg-Essen), Internationale Finanzkommissionen – Vorläufer des Internationalen Währungsfonds im 19. Jahrhundert
Martina Sochin-D’Elia (Liechtenstein-Institut Bendern, FL), Die (Teil-)Aufgabe der eigenstaatlichen Souveränität zum Wohle der Wirtschaft? Der schweizerisch-liechtensteinische Zollanschlussvertrag
Kilian Baur (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt), Handlungsspielräume einzelner Personen in den ‚hansischen Außenbeziehungen‘
Moderation: Peter Hoeres, Würzburg

13.00-14.00 Uhr Mittagsimbiss

14.00-16.00 Uhr Sektion V: Transnationale Expertenkooperation
Phillip Wagner (Universität Bielefeld), Experteninternationalismus im „Zeitalter der Extreme“. Die International Federation for Housing and Town Planning um 1930
Jonathan Voges (Leibniz Universität Hannover), Eine Internationale der „Geistesarbeiter“? Institutionalisierte intellektuelle Zusammenarbeit im Rahmen des Völkerbundes
Sonja Dolinsek (Universität Erfurt), Transnationale Advokatennetzwerke und die grenzüberschreitende Bekämpfung des „Frauenhandels“ im 20. Jahrhundert
Bram Fauconnier (Universität Mannheim), Ecumenical synods: The transregional workings of associations of competitors in the Roman Empire
Moderation: Friedrich Jaeger, KWI, Essen

16.00-16.30 Uhr Zusammenfassung und Ende der Tagung

Contact (announcement)

Christiane Bruch

Sekretariat Neuere Geschichte
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
0211 81-11538

bruch@phil.uni-duesseldorf.de


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Published on
08.02.2017
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Language(s) of event
German
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