Von der Kolonisierung zur Globalisierung. Weshalb wir Schweizer Geschichte neu denken sollten

Von der Kolonisierung zur Globalisierung. Weshalb wir Schweizer Geschichte neu denken sollten

Organizer
Institut für Geschichte der ETH Zürich; Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung (IZFG) der Universität Bern; Historisches Institut der Universität Bern
Venue
Universität Bern
Location
Bern
Country
Switzerland
From - Until
19.04.2018 - 20.04.2018
Deadline
15.04.2018
By
Prof. Dr. Christof Dejung

Exportweltmeisterin, führende Wissenschaftsnation, internationale Finanz- und Rohstoffhandelsdrehscheibe und fast jede/r zweite BewohnerIn des Landes mit Migrationsvordergrund — die Schweiz ist eines der globalisiertesten Länder der Welt. Wie kam es dazu?

Diese Veranstaltung bringt HistorikerInnen, KulturwissenschaftlerInnen, PolitikerInnen sowie Vertretende von Verbänden und NGOs zusammen, um einen frischen Blick auf die Geschichte und Gegenwart eines Landes zu wagen, das jenseits seiner aussenpolitischen Neutralität schon seit Jahrhunderten eng mit der Welt verflochten ist. Im Kern geht es um die Frage, wie Gegenwart und Zukunft der Schweiz zu verstehen sind, wenn wir den globalisierten Zustand des Landes nicht als neues, sondern als historisches Phänomen betrachten. Welches Licht werfen die historischen Verwicklungen der Schweiz in den transatlantischen Sklavenhandel, die koloniale Plantagenökonomie, „die Rassenforschung“ und die Missionierung von „Heiden“ in Übersee auf die gegenwärtige Finanz- und Wirtschaftspolitik, die Migrations-, Gleichstellungs- und Arbeitsmarktpolitik, oder die Entwicklungszusammenarbeit und die Sozialpolitik?

Den Auftakt macht eine Keynote Lecture der US-amerikanischen Anthropologin und Historikerin Ann Laura Stoler über das fortwirkende Erbe des europäischen Imperialismus in der globalisierten Gegenwart. Am Tag danach folgen Panels, Roundtables und jede Menge Diskussionen.

Die Tagung wird unterstützt vom Center for Global Studies der Universität Bern.

Programm

Donnerstag, 19. April
Ort: Universität Bern, Hauptgebäude, Aula (Raum 210)

Begrüssung und Moderation: Prof. Dr. Harald Fischer-Tiné (ETH Zürich)

Keynote:
Prof. Dr. Ann Laura Stoler (The New School for Social Research, New York): “Interior Frontiers“: Dangerous Concepts in Our times

Freitag, 20. April
Ort: UniS, Schanzeneckstrasse 1, Raum A 003

9.00 Begrüssung: Prof. Dr. Patricia Purtschert & Prof. Dr. Christof Dejung (Universität Bern)

Grusswort: Prof. Dr. Bruno Moretti, Vizerektor Lehre, Universität Bern

9.15 Dr. Bernhard Schär (ETH Zürich): Einführung: Nach der Mythologiekritik – Eine Geschichte der globalen Schweiz?

9.30 Panel 1: De l’esclavage, des multinationales et de la condition noire en Suisse
Moderation: Prof. Dr. Brigitte Studer (Universität Bern)

Prof. Dr. Thomas David (Universität und ETH Lausanne): La Suisse et l’esclavage des Noirs

Dr. Noémi Michel (Universität Genf): L’histoire des sujets réduits à l’esclavage: un enjeu pour la citoyenneté démocratique suisse

Kommentar: Cooperaxion (Izabel Barros), N.N.

Diskussion

11.00-11.30 Pause

11.30 Panel 2: Migration und die Geschichte der nicht-weissen Schweiz
Moderation: Prof. Dr. Patricia Purtschert (Universität Bern)

Dr. Francesca Falk (Universität Fribourg): Ohne Migration keine moderne Schweiz. Ausführungen aus einer Geschlechterperspektive

Lic. phil. Jovita dos Santos Pinto (Universität Bern): Besitzen, (S)Exotisieren und Vergessen: das politische Subjekt der Schweiz

Kommentar: Stefan Egli (Foraus) und Halua Pinto de Magalhães (INES)

Diskussion

13.00-14.15 Lunch

14.15 Panel 3: Entwicklungshilfe und Hilfe zur Steuerflucht?
Moderation: Prof. Dr. Christof Dejung (Universität Bern)

Prof. em. Dr. Jakob Tanner (Universität Zürich): Die Globalisierung des Finanzplatzes Schweiz und die „Dritte Welt“ aus postkolonialer Perspektive

Prof. Dr. Daniel Speich-Chassé (Universität Luzern): Humanitäre Tradition und koloniale Situation – Verstrickungen der Schweizer Entwicklungshilfe

Kommentar: Lic. phil. Dominik Gross (Alliance Sud) und Prof. Dr. Aymo Brunetti (Center for Regional Economic Development)

Diskussion

15.45-16.15 Pause

16.15–17.30 Roundtable: Wessen Schweizer Geschichte für wen?
Mit: Prof. Dr. Irène Hermann (Universität Genf), Dr. Elisabeth Joris (Zürich), Prof. Dr. Elísio Macamo (Universität Basel), Prof. Dr. Tobias Straumann (Universität Zürich), Prof. Dr. Barbara Lüthi (Universität Köln); Regula Rytz (Historikerin und Nationalrätin Grüne), Cédric Wermuth (Politologe und Nationalrat SPS)
Moderation: Nina Fargahi (Edito)

Contact (announcement)

Christof Dejung

Historisches Institut der Universität Bern, Länggassstr. 49, 3012 Bern, Schweiz

christof.dejung-at-hist.unibe.ch

https://globaleschweiz.wordpress.com/
Editors Information
Published on
09.03.2018
Contributor
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English, French, German
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