Die Untersuchung von kommunikativen Strukturen in der Welt spätmittelalterlicher Städte ist in der jüngeren Mediävistik zu einem bedeutenden Thema geworden. Die Kontakte zwischen den verschiedenen städtischen Milieus auf der Ebene städtischer Bündnisse, des Handels und Gewerbes, der politischen Organisation und Kommunikation, des religiösen Austausches und auch des Konubiums bieten vielfältiges Material und haben immer wieder das Interesse der Forschung auf sich gezogen. Dabei wurde die städtische Kommunikation durch Gesandte und durch Briefe, die städtische Verbindung durch Bündnis- oder Handelsverträge untersucht. Parallel dazu hat die kunstgeschichtliche Forschung etwa auf den Feldern der Vermittlung architektonischer Konzepte beim Bau bedeutender städtischer Kirchen eigene Vernetzungen freigelegt. Es geht bei der Augsburger Sommerschule darum, die in interdisziplinärer Annäherung die Bedingungen auszuloten, die den Transfer kultureller Konzepte begünstigten.
Die Sommerschule soll nach dem Vorbild vergleichbarer Veranstaltungen in Deutschland und im europäischen Ausland junge
Nachwuchswissenschaftler/innen zu intensiven Fachgesprächen und zur Anbahnung wissenschaftlichen Austausches in Augsburg zusammenbringen.
Der moderne Augsburger Universitätscampus und die Atmosphäre der Augsburger Altstadt, in der die Stipendiatinnen/en untergebracht sind, bieten die Grundlage für die angestrebte kreative Arbeitsatmosphäre.
Die Leitung und die Moderation der Fachgespräche übernehmen die Veranstalter zusammen mit drei europäischen Fachleuten als Spezialisten für die verschiedenen Aspekte des Themas (Gegenstände/Faktoren/Träger des kulturellen Transfers). Es werden 10 Stipendien für graduierte Mediävistinnen und Mediävisten (Doktoranden/innen/Habilitanden/innen) ausgeschrieben,die zu dem Thema der Sommerschule arbeiten. Ihnen soll die Gelegenheit gegeben werden, ihre Forschungsprobleme und ihre Thesen in einem Forum mit europäischen Vergleichsperspektiven vorzustellen und zu diskutieren. So wird die Sommerschule den fachwissenschaftlichen Austausch über die Arbeitsprojekte fördern, und sie wird auch der Bildung von einschlägigen Netzwerken Vorschub leisten, die eine Forschungsarbeit im europäischen Vergleich beleben.
Adressaten:
Voraussetzung für die Teilnahme ist die Arbeit an einem Thema, das dem Kulturellen Transfer im urbanen Milieu des europäischen Mittelalters (Erläuterung unter http://mittelalter-augsburg.de) zuzuordnen ist. Erwünscht sind Bewerbungen von Doktorandinnen / Doktoranden (ggf. auch kurz vor Abschluss des der Promotion vorangehenden Studiums), Postdoktorandinnen/Postdoktoranden und Habilitandinnen / Habilitanden
Ziele der Sommerschule:
- Austausch von Erkenntnissen, Ideen und Informationen zum
Kulturtransfer in städtischen Milieus des europäischen Mittelalters
- Anbahnung von Kontakten (Netzwerk) zwischen Stipendiaten,
Veranstaltern und Gastdozenten; Kommunikation auch über die Dauer der Sommerschule hinaus
Umfang der Stipendien:
Für Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Deutschland werden die
Fahrtkosten mit der Deutschen Bahn (2. Klasse) sowie die Kosten einer Wochenkarte für Busse und Straßenbahnen im Augsburger Stadtgebiet erstattet. Darüber hinaus werden für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Übernachtungskosten für ein Einzelzimmer mit Dusche, WC und Telefon in Augsburg sowie teilweise auch die Verpflegungskosten übernommen.
Erwartungen:
- Jede Stipendiatin / jeder Stipendiat stellt das eigene Thema oder
einen Teilaspekt daraus während der Sommerschule in Form eines Vortrages vor und bereitet sich anhand der Unterlagen auf die anderen Vorträge
vor.
- Dazu wird spätestens drei Wochen vor Beginn ein zweiseitiges
Thesenpapier erwartet, das von den Veranstaltern zur Vorbereitung an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschickt wird.
- Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer verpflichten sich, das gesamte Programm der Sommerschule vom Anfang bis zum Schluss zu absolvieren. Eine verkürzte Teilnahme ist nicht möglich.
Bewerbungsunterlagen
An Bewerbungsunterlagen sind erforderlich:
- Projektskizze (2-3 Seiten) zu Ihrem Promotions- oder
Habilitationsprojekt
- Kurzlebenslauf mit Erläuterung bisheriger Studien- und
Forschungsschwerpunkte
Erbeten werden darüber hinaus soweit zur Hand und vorhanden:
- Lichtbild
- ggf. akademische Zeugnisse / Gutachten zu Qualifikationsschriften
- ggf. Publikationsliste
Die Bewerbungsunterlagen sind bis zum 18. April 2008 zu senden an:
Prof. Dr. Martin Kaufhold und Dr. Thomas Krüger
Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte
Universität Augsburg
Universitätsstraße 10
86159 Augsburg
Hintergrundinformationen und inhaltliche Erläuterung: siehe
http://mittelalter-augsburg.de
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