„Muster transnationaler Mobilität im größeren Europa seit 1989“ - Fachtagung Geschichte und Geographie der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO)
CALL FOR PAPERS
Das Zusammenwachsen Europas im letzten Vierteljahrhundert hat politisch und ökonomisch positive, aber durchaus auch widersprüchliche Entwicklungen hervorgebracht. Europäisch integrierenden Perspektiven stehen nationalistische Diskurse gegenüber: Einerseits wird das Entstehen eines gemeinsamen europäischen Wirtschaftsraums bewusst gefördert und gefeiert, mit allen zugehörigen Freiheiten des Transfers von Kapital, Gütern und Arbeitskräften. Andererseits werden die entsprechenden Geld- und Warenströme, besonders auch die Wanderungen der Menschen unter volkswirtschaftlichen, meist wettbewerblich orientierten Perspektiven akribisch in nationale oder regionale Gewinne und Verluste umgerechnet. Die Rede von brain drain und brain gain bringt diese Haltung auf den Punkt.
Unter der Prämisse, dass sich der europäische Kontinent durch Wanderungen und durch die Wanderungserfahrungen von Menschen formiert hat und ständig neu formiert, möchte die Fachtagung konzeptionell-theoretische ebenso wie empirische Studien zusammenbringen, welche sich am Beispiel von Mobilität und Wanderungen ganz bewusst transnationalen Perspektiven widmen. Dem Interesse der Veranstalter entsprechend liegt der Fokus auf dem östlichen Europa und seiner Verflechtung mittels transnationaler Migrationen und Mobilität. Inhaltlich sollen sich die Vorträge einem der drei Oberthemen zuordnen:
- Das östliche Europa in globaler Vernetzung
- Das östliche Europa in der gesamteuropäischen Mobilität
- Das Ende des Staatssozialismus als Mobilisierungsfaktor
Tagungssprachen sind Englisch und Deutsch.
Tagungsort ist das zentral gelegene GWZO.
Veranstalter sind Prof. Dr. Sebastian Lentz (IfL), Prof. Dr. Matthias Middell (CAS) und Prof. Dr. Stefan Troebst (GWZO).
Organisation: Antje Zettler (CAS) und Dr. Ewa Tomicka Krumrey (GWZO).
Neben Vorschlägen aus den Disziplinen Geschichte und Geographie sind auch solche aus der Politikwissenschaft, der Ethnologie, Soziologie, Wirtschaftswissenschaft und den Kulturwissenschaften erwünscht.
Abstracts im Umfang von bis zu 275 Worten werden bis zum 15. Oktober 2012 unter dem Stichwort „DGO“ erbeten an: cas@uni-leipzig.de.
Vorbehaltlich der finanziellen Ausstattung der Tagung ist vorgesehen, den Referenten Reisekostenzuschüsse zu zahlen.
Für die Veranstalter: Lentz, Middell, Troebst