Das Ziel der Tagung, die im Rahmen der Feierlichkeiten zum 80jährigen Bestehen des Südost-Instituts stattfand, war, neue Perspektiven der südosteuropäischen Geschichte und ihrer Darstellbarkeit zu entwerfen sowie einige Kernfragen des Faches anzusprechen. Im Vordergrund standen neue Ansätze wie jene der Verflechtungsgeschichte und der transnationalen Geschichte sowie Fragen der räumlichen Bezüge der Geschichte des südöstlichen Europas. Die Tagung sollte auch Anregungen für die Konzeptionierung des neu begonnenen Institutsvorhabens für ein Handbuch zur Geschichte Südosteuropas liefern.
Sektion 1 „Geschichte und Raum - in welchem Rahmen schreiben wir südosteuropäische Geschichte?“ eröffnete der Mediävist JÁNOS M. BAK (Budapest) mit einem Vortrag über „Südosteuropa und Ostmitteleuropa als historische Hilfsbegriffe“. Dabei stellte er den Nutzen regionalhistorischer Einteilungen in Frage. Für Ungarn beispielsweise gebe es in den historischen Epochen immer wieder Gründe für und wider seine Einbeziehung in Südosteuropa. In der Diskussion wurde darauf hingewiesen, dass Raumdefinitionen pragmatische, Ausschnitte definierende Verfahren seien, geleitet von der jeweiligen Fragestellung, und es darüber hinaus auch um institutionalisierungstaugliche Wirkungen gehe.
OLIVER JENS SCHMITT (Wien) plädierte am Beispiel der „Südosteuropäischen Geschichte als maritime Geschichte“ für eine Perspektive langer Dauer. Es gelte, das Moment der Verflechtung hervorzuheben, beispielsweise anhand von maritimen Gesellschaften am Schwarzen Meer oder an der Adria. Nicht zuletzt könne die maritime Perspektive ethnozentrische Ansätze überwinden. Die vom Referenten dargestellte Bedeutung von naturräumlichen Subregionen, der Klimadivergenzen und der Naturressourcen wurde in der Diskussion besonders rege aufgegriffen.
In seinem Vortrag „Erweiterte Südosteuropa-Konzepte: ‚Balkanoanatolien’ und ‚Kleineurasien’“ postulierte KARL KASER (Graz), dass man einer „Europa-Mania“ fröne, wenn man glaube, durch zwei Wasserstraßen (die Donau und den Bosporus) einen Forschungsraum zu begrenzen. Als Beispiel verwies er auf den Ackerbau, der sich von Mesopotamien über den Balkan in das restliche Europa verbreitet habe. Die Frage, warum diese gemeinsame Geschichte noch keine Gesamtdarstellung gefunden habe, synthetisierte Kaser im Begriff „Islamo-Phobia“. Zur Überwindung regionaler Scheuklappen plädiert Kaser für die Flexibilisierung von Raumkonzepten und gegen die Verortung Südosteuropas in einem essentialistisch gefassten Raum. In der Diskussion wurden Zweifel laut, ob die Ausweitung des räumlichen Untersuchungsfelds von Südosteuropa bis ins Zweistromland wirklich machbar sei, aber auch Verwunderung darüber geäußert, dass die Südosteuropa-Forschung keinen vernehmbaren Beitrag zum Thema „Islamophobie“ leiste. Immerhin bearbeite sie einen Raum, in dem seit Jahrhunderten Menschen christlichen Glaubens mit Muslimen zusammenleben.
PETER SCHREINER (Köln/München) beschäftigten „Die byzantinischen Wurzeln Südosteuropas“ und die forschungsbezogenen Folgen der stark schwankenden räumlichen Durchdringung Südosteuropas durch die byzantinische Herrschaft; der Raumbegriff „Byzanz“ und die Grenzen des Reiches seien nie identisch gewesen. Viel Material für eine umfassende Einordnung fehle noch; so stehe im Rahmen des geplanten Handbuchs zur Geschichte Südosteuropas etwa an, die Verschiebungen des byzantinischen Reichs erstmals kartographisch umfassend aufzuzeigen. Auch die Frage, ob der Balkan etwas zur byzantinischen bzw. osmanischen Kultur beigesteuert habe, sei eine wichtige, da mit ihr die vorherrschende Perspektive von Byzanz als kulturspendender Quelle umgedreht und die gegenseitigen Beeinflussungen in den Blick genommen werden können.
MARKUS KOLLER (Gießen) behandelte die zweite imperiale Perspektive, nämlich die „Südosteuropäischen Geschichte in der Osmanenzeit“. Eine umfassende Darstellung derselben stehe aus. Die (osmanistische) Geschichtsschreibung zum Osmanischen Reich sei durch eine Tendenz zur Idealisierung geprägt, die allerdings althergebrachte nationalhistorische Dichotomien wie jene vom „Türkenjoch“ auf der einen und der befreienden, modernisierenden Wirkung der Nationalbewegungen auf der anderen Seite aufbreche. Die Einordnung osmanischer Herrschaft in größere Bezugsrahmen erfordere eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, was sich wissenschaftsstrategisch durch Teilhabe an Forschungsverbünden ausdrücke.
Im Vordergrund der Sektion 2 „Verflechtungsgeschichte, Nation und Transnationalität“ standen interne und externe Transfers innerhalb von Südosteuropa. FLAVIUS SOLOMON (Iaşi) untersuchte die westlichen Vorbilder für die Modernisierung Rumäniens. Er betonte, dass die Verflechtungen der rumänischen Elite mit Westeuropa Impulse für Modernisierungsschübe erzeugt hätten. In anderen südosteuropäischen Staaten seien es die nach der Erlangung der Unabhängigkeit eingesetzten deutschen Fürsten oder die Diaspora gewesen, die Ideen und Strukturen aus Westeuropa mitgebracht hätten. Durch Rückschläge bei der angestrebten gesellschaftlichen Verwestlichung seien indessen antiwestliche Elitendiskurse entstanden, die bis heute existierten.
MEHMET HACISALIHOĞLU (Istanbul) stellte die Frage nach transnationalen Verflechtungen innerhalb des späten Osmanischen Reiches. Er sah in dem sich auflösenden Millet-System die Ursache dafür, dass soziale Zwischenräume entstanden, in denen bestimmte Akteure über die Millet-Grenzen hinweg politische Ziele verfolgten. Dabei wurde die Schwierigkeit deutlich, in diesen Fällen von Transnationalität zu sprechen, da sich die multiplen Identitäten der Akteure nicht national fassen ließen und ihre Netzwerke auch nicht notwendigerweise staatliche Grenzen überschritten. Eher sei der Begriff der imperialen Biografien zu nutzen, so das Fazit der Diskussion.
PHILIPP THER (Wien) diskutierte als ein empirisches Beispiel für Transnationalität in Südosteuropa die Ursprünge des Phänomens der ethnischen Säuberungen. Zwar habe es bereits im 19. Jahrhundert in Südosteuropa „Säuberungen“ gegeben, diese waren aber konfessionell motiviert. Mit den Balkankriegen sei es dann zu den ersten ethnisch motivierten Zwangsaussiedlungen gekommen. Als Präzedenzfall für vertraglich festgelegte ethnische Säuberungen sah Ther den Vertrag von Neuilly (1919), nicht erst den von Lausanne (1923), der den griechisch-türkischen Bevölkerungsaustausch regelte. Hervorgehoben wurde die Rolle Großbritanniens in Gestalt von Außenminister George Curzon, der die „Befriedung“ eines Landes durch räumliche Trennung der Bevölkerungsteile forcierte. Jedoch verwies der Referent auch auf die Rolle der lokalen Akteure, die dieses Konzept zur Ausführung brachten. Es entspann sich eine Diskussion darüber, wann das erste Mal der Begriff „ethnische Säuberungen“ benutzt worden ist und ob er bereits auf Vorfälle vor 1912 anwendbar sei.
Bei der Frage nach einer balkanischen Verflechtungsgeschichte fand schließlich AUGUSTA DIMOU (Leipzig) nur wenige Anhaltspunkte für Transfers innerhalb des Raumes, aber viele für solche über den Raum hinaus. Ein möglicher Grund für diesen Befund liege freilich auch darin, dass diese Verflechtungen in den Nationalgeschichtsschreibungen zu wenig thematisiert worden seien. Die Fruchtbarkeit des Ansatzes der Verflechtungsgeschichte würde sich insbesondere bei der Untersuchung von Ideentransfers und den ihnen zugrunde liegenden Netzwerken und Mobilitätsphänomenen zeigen.
Abgeschlossen wurde die Sektion durch MARIE-JANINE CALIC (München), die das Konzept ihrer kürzlich erschienen Darstellung der Geschichte Jugoslawiens präsentierte.1 Ihr Bezugspunkt ist Europa; Südosteuropa sei nicht zu exzeptionalisieren, sondern nur die Kombination seiner vier prägenden Faktoren (Diversität, Rückständigkeit, regionale Disparitäten, Abhängigkeit von externen Interessen) spezifisch. In diesem Kontext machte sie den Weg zur Industriemoderne als zentrales Leitmotiv der Geschichte Jugoslawiens aus. Daran entzündete sich eine Diskussion über den Begriff „Modernisierung“, den Calic als ideologisch besetzt ablehnte, weshalb sie vorschlug, diesen Begriff durch „Modernität“ zu ersetzen. Schließlich plädierte sie dafür, weitere moderne Nationalgeschichten zu schreiben, die als Basis für die Vergleichbarkeit von Strukturen dienen könnten.
In der dritten Sektion „Südosteuropäische Erinnerungskulturen im Zeichen von ‚Europa‘“ – hinterfragte HEIKE KARGE (Regensburg), die für den erkrankten Wolfgang Höpken (Leipzig) einsprang, in ihrem Vortrag über „Die sozialpolitischen Verwebungen jugoslawischer Erinnerungspolitik“, wer unter welchen Voraussetzungen im sozialistischen Jugoslawien als „Kämpfer“, „Kriegsinvalide“ oder „Opfer des faschistischen Terrors“ galt. Die Frage nach der Kategorisierung war wichtig, da sich daraus die an den Staat gerichteten Ansprüche auf soziale und materielle Fürsorge ableiteten. Hierbei konzentrierte sie sich auf die ersten eineinhalb Nachkriegsjahrzehnte, als es zur Aushandlung staatlicher sozialpolitischer In- und Exklusionsstrategien kam, die eng mit vergangenheitspolitischen Ansätzen in Verbindung standen. Besondere Beachtung schenkte sie den Aktivitäten des „Bundes der Kämpfer des Volksbefreiungskrieges“, wobei sie Zusammenhänge zu zeitgleich stattfindenden Diskursen transnational agierender Akteure wie der „Fédération Internationale des Résistants“ herstellte.
Wie präsent die Erinnerung an diktatorische Regime auch heute noch ist, thematisierte STEFAN TROEBST (Leipzig) in seinem Referat zu „Lebendige Erinnerung an die Diktatur. Was Europas Süden und Osten gemeinsam haben“. Er verwies darauf, dass die Diktatur in Süd- und Osteuropa kein reines Phänomen der Vergangenheit sei, da persönliche Erinnerungen an die diktatorischen Regime auch heute sehr ausgeprägt seien. Erinnerungskulturell unterteilte er Europa in ein imaginäres Zentrum sowie mehrere Peripherien; Südosteuropa wiederum fungiere als Scharnier zwischen Süd- und Osteuropa. Wie aber soll Erinnerungspolitik in einem sich vereinigenden Europa aussehen? Troebst verwies auf Maßnahmen des Europarates und des Europäischen Parlaments. Es gebe unterschiedliche Strategien der Diktaturbewältigung, wobei er verneinte, dass es einen einheitlichen Standard dafür geben könne, wie mit überwundenen Diktaturen umzugehen sei. Hilfreich könne der Blick über den nationalen Tellerrand hinaus sein; jedenfalls stehe eine flächendeckende und systematische Aufarbeitung der zahlreichen Diktaturen in Ost- und Südosteuropa noch aus.
Über Fragen der Erinnerung hinaus ging es im Beitrag von NATHALIE CLAYER (Paris) um „Europa als Attraktion oder Antipode: Identitätsprozesse bei den Muslimen in Südosteuropa im 20. Jahrhundert“. Zentral war für sie die Frage nach den kollektiven Identitäten der Muslime seit dem Ende der osmanischen Herrschaft. Hierzu beleuchtete sie den Forschungsstand bei besonderer Berücksichtigung der methodischen Herangehensweise und der Ergebnisse der letzten 20 Jahre, bevor sie abschließend mögliche Forschungsfelder skizzierte. Hierbei stellte sie als Beispiel die Nationsbildung bei den Balkanmuslimen und ihr Verhältnis zu einem „Balkan-Islam“ als mögliches neues Forschungsgebiet vor.
In Sektion 4, die „Quellenprobleme, Stand und Defizite in der Südosteuropa-Historiographie“ zum Gegenstand hatte, referierte KONRAD CLEWING (Regensburg) mit einem Überblick zu „Quellen und Quellenprobleme(n) zur ‚Vormoderne‘“. Neben der Vielzahl an Sprachen, der sich der Historiker gegenübersehe, sei eines der großen Probleme die mit Ausnahme des Griechischen spät einsetzende Verwendung der südosteuropäischen Sprachen als dominante Quellensprachen und der Mangel an Selbstzeugnissen. Dies führe zu einer Situation semikolonialer Historiographie. Alltags-, Mentalitäts- und Mikrogeschichte könnten für die südosteuropäische ‚Vormoderne‘ wegen fehlender Quellen nur sehr eingeschränkt geschrieben werden. Hinzu komme die faktische Unzugänglichkeit der osmanischen Archive, da einfach zu wenige Osmanisten zur Verfügung stünden, was nur punktuell durch Quelleneditionen ausgeglichen werde.
HANNES GRANDITS (Berlin) hatte in seinem Vortrag die „Nationalismusforschung in Südosteuropa“ im Fokus. Diese habe nach 1989 drei Schwerpunkte ausgebildet: erstens den Übergang in den postsozialistischen Nationalismus, der meist am jugoslawischen Beispiel entlang untersucht werde, wobei die Forschung zum Schluss kam, dass nationalistische Strömungen durch bestimmte Interessengruppen gesteuert wurden; zweitens das Zusammenwirken von Nationalismus und Sozialismus nach 1945, wobei hier Rumänien unter Ceaușescu der Hauptuntersuchungsgegenstand sei; drittens der Übergang der multikulturellen Imperien zu Nationalstaaten im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Der Übergang der südosteuropäischen Staaten in die EU werde wohl das nächste große Thema der auf Südosteuropa bezogenen Nationalismusforschung werden.
Die „Wirtschaftsgeschichte Südosteuropas“ war der Gegenstand von HOLM SUNDHAUSSEN (Berlin). Der Wirtschaftsgeschichtsschreibung mangele es an regional vergleichenden Studien, sie leide an einer Verengung auf das 19. und 20. Jahrhundert, operiere kritiklos mit Begriffen wie „Industrialisierung“, ohne zu untersuchen, ob und wie diese überhaupt auf der Balkanhalbinsel anwendbar seien, und sie stehe immer noch unter dem Einfluss der Ideologeme des 20. Jahrhunderts. Das einst dominante Modernisierungsparadigma zur Interpretation der wirtschaftlichen Entwicklung der Region wurde ab den 1960er-Jahren zunehmend durch Arbeiten auf der Basis der Dependenztheorie verdrängt. Schließlich drängte die Kulturgeschichte ab den 1980er-Jahren jegliche Wirtschaftsgeschichte immer mehr in den Hintergrund. Weite Bereiche wie die herausragend wichtige Agrargeschichte Südosteuropas seien daher nur lückenhaft erschlossen.
ULF BRUNNBAUER (Regensburg) referierte abschließend über „Südosteuropäische Zeitgeschichtsforschung“. Diese habe schon früh eine stark faktographische Orientierung gehabt, was als ein Schutzschild gegen eine ideologische Einmischung der seinerzeit herrschenden Parteien verstanden werden könne. Mit Blick auf die Deutung des Realsozialismus dominieren heute zwei Narrative: Dieser werde entweder als eine „Zeit der Repression“ oder als Periode von Modernisierungsschüben verstanden. In beiden Narrativen hat der Staat einen zentralen Platz, doch über das Funktionieren der Herrschaft der kommunistischen Parteien wüssten wir bis heute nur wenig. Die philosophische Hinterfragung der Begrifflichkeiten müsse gestärkt und die Umsetzung der dahinterstehenden Ideen in der Realität überprüft werden, um dem Realisierungsgrad an angestrebtem und immer wieder propagierten „besseren Leben“ nachzugehen. Eine Sozialgeschichte des realsozialistischen Alltags fehle bis heute. Und es mangele an einer klaren Begrifflichkeit: So sei die Beschreibung der kommunistischen Regimes als „totalitär“ wenig befriedigend, da diese Interpretation Intentionen mit Realitäten verwechsle und den komplexen Interdependenzen von Staat und Gesellschaft nicht gerecht würde. Als Kind des Kalten Kriegs sei das Totalitarismusparadigma wenig tauglich für eine innovative Analyse.
Dass die Südosteuropaforschung ein lebendiges und innovatives Forschungsfeld ist, wurde durch die Tagung einmal mehr deutlich. Zugleich wurden nicht nur die Defizite benannt, sondern auch die Notwendigkeit herausgearbeitet, seit langem in Gebrauch stehende Begrifflichkeiten und Raumvorstellungen auf den Prüfstand zu stellen und nötigenfalls neu zu bewerten. Die Beiträge sowie die Diskussionen warfen eine Vielzahl neuer Fragen auf und ließen Desiderate der Forschung deutlich werden.
Konferenzübersicht:
Sektion 1: Geschichte und Raum – In welchem Rahmen schreiben wir südosteuropäische Geschichte?
János M. Bak (Central European University Budapest): Südosteuropa und Ostmitteleuropa als historische Hilfsbegriffe
Oliver Jens Schmitt (Universität Wien): Südosteuropäische Geschichte als maritime Geschichte?
Karl Kaser (Karl-Franzens-Universität Graz): Erweiterte Südosteuropa-Konzepte: „Balkanoanatolien” und „Kleineurasien”
Peter Schreiner (Köln / München): Die byzantinischen Wurzeln Südosteuropas
Markus Koller (Justus-Liebig-Universität Gießen): Südosteuropäische Geschichte in der Osmanenzeit
Sektion 2: Verflechtungsgeschichte, Nation und Transnationalität
Flavius Solomon (Institut de Istorie „A. D. Xenopol”, Iaşi): (West-)Europäische Verflechtungen in der Modernisierungsgeschichte im südosteuropäischen 19. Jahrhundert
Mehmet Hacısalihoğlu (Yıldız Teknik Üniversitesi, Istanbul): Transnationale Verflechtungen in der spätosmanischen „Europäischen Türkei”
Philipp Ther (Universität Wien): Der Transfer des Transfers: Die Europäizität ethnischer Säuberungen 1912-1925
Augusta Dimou (Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas Leipzig): Eine balkanische Verflechtungsgeschichte der politischen Moderne
Marie-Janine Calic (Ludwig-Maximilians Universität München): Eine jugoslawische Geschichte im europäischen Rahmen
Sektion 3: Südosteuropäische Erinnerungskulturen im Zeichen von „Europa“
Heike Karge (Universität Regensburg): Die sozialpolitischen Verwebungen jugoslawischer Erinnerungspolitik
Stefan Troebst (Geisteswissenschaftliches Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas Leipzig): Lebendige Erinnerung an die Diktatur. Was Europas Süden und Osten gemeinsam haben
Nathalie Clayer (Centre National de la Recherche Scientifique Paris): Europa als Attraktion oder Antipode: Identitätsprozesse bei den Muslimen in Südosteuropa im 20. Jahrhundert
Sektion 4: Quellenprobleme, Stand und Defizite in der Südosteuropa-Historiographie
Konrad Clewing (Südost-Institut, Regensburg): Quellen und Quellenprobleme zur „Vormoderne”
Hannes Grandits (Humboldt Universität Berlin): Nationalismusforschung zu Südosteuropa
Holm Sundhaussen (Freie Universität Berlin): Wirtschaftsgeschichte Südosteuropas
Ulf Brunnbauer (Südost-Institut, Regensburg): Südosteuropäische Zeitgeschichtsforschung
Anmerkung:
1 Marie-Janine Calic: Geschichte Jugoslawiens im 20. Jahrhundert. München 2010.